Die Mannheimer legen insgesamt 70 Prozent ihrer Wege innerhalb der Stadt (sogenannter Binnenverkehr) klimafreundlich zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück. Das sind die Ergebnisse der jüngsten Mobilitätsbefragung „Mobilität in Städten – SrV“. Die Wege mit dem sogenannten Umweltverbund haben sich seit der letzten Befragung gesteigert (2018: 67 Prozent). Gewinner ist hier vor allem der Fußverkehr (2018: 34 / 2023: 38 Prozent), aber auch der Radverkehrsanteil ist um 2 Prozent gestiegen (2018: 20 / 2023: 22 Prozent). Die zurückgelegten Wege mit dem ÖPNV sind leicht rückläufig (2018: 13 / 2023: 10 Prozent).

ecoGuide, Mannheim, Mobilitätsbefragung, Mobilitätsverhalten, Radverkehr

Archivfoto: E. Schauer

„Die jüngsten Ergebnisse sind erfreulich und bestärken die Stadt in ihren Planungen, aktive und umweltfreundliche Mobilität weiter auszubauen. Der sogenannte Modal Split, also die auf die Wege der Einwohner bezogene Verkehrsmittelwahl, liefert uns wichtige und aktuelle Erkenntnisse. Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV sollen auch künftig im Sinne einer klimafreundlichen und lebenswerten Stadt im Fokus stehen“, sagt der für Verkehrsplanung zuständige Mannheimer Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Verkehrsverhalten in der Kernstadt

Wie schon bei der Erhebung 2018 wurde die Stichprobe so gewählt, dass zwischen dem Verkehrsverhalten in der Kernstadt und den äußeren Stadtbezirken unterschieden werden kann. In der dicht besiedelten Kernstadt (Innenstadt und angrenzende Stadtbezirke) liegt der Radverkehrsanteil bei 28 Prozent und konnte sich im Vergleich zur vorherigen Befragung deutlicher steigern (2018: 23 Prozent). Bewohner der Kernstadt sind auch sehr oft (2018: 41, 2023: 44 Prozent) zu Fuß unterwegs. In den äußeren Stadtbezirken wird hingegen weiterhin häufig das eigene Auto genutzt (2018: 39; 2023: 38 Prozent).

Unterschiedliches Mobilitätsbewusstsein

Plausible Erklärungen können in einem tatsächlich geänderten Nutzungsverhalten liegen, das auf geänderte Rahmenbedingungen und Gelegenheitsstrukturen zurückzuführen ist. Die Ausweitung von Homeoffice und Mobilem Arbeiten verringert die Anzahl der Arbeitswege insgesamt. Insbesondere bei mittleren und langen Wegen könnten dadurch Wege entfallen sein. Andererseits stieg das Bedürfnis kleiner Spaziergänge, um „überhaupt mal aus dem Haus zu kommen“.

Die Corona-Pandemie hat grundsätzlich die Option des Zufußgehens aus verschiedenen Gründen wieder mehr ins Mobilitätsbewusstsein gerückt. Zuletzt förderte auch die deutlich höhere Verfügbarkeit von E-Bikes, dass die Wegelängen im Radverkehr zunehmen: In Distanzen zwischen fünf und zehn Kilometern ist der Radverkehrsanteil deutlich gestiegen (2018: 12 / 2023: 19 Prozent) und demnach mehr Menschen vom eigenen Auto oder dem ÖPNV aufs (E-)Rad umgestiegen.

Bundesweite Erhebung

Für die von der TU Dresden durchgeführte Studie wurden erneut ca. 2.000 Mannheimerinnen und Mannheimer zu ihrem Verkehrsverhalten an Werktagen von Februar 2023 bis Januar 2024 befragt und verfassten Wegeprotokolle. Die Erhebung „Mobilität in Städten-SrV “ dient der Ermittlung von Mobilitätskennwerten der städtischen Wohnbevölkerung und findet alle fünf Jahre statt. Im Ergebnis liegen umfangreiche Erkenntnisse zum Stand und zur Entwicklung des städtischen Einwohnerverkehrs vor.

Neben den Aussagen zur Verkehrsmittelwahl der Bevölkerung, dem „Modal Split“, enthält die Untersuchung viele weitere Aussagen zum Mobilitätsverhalten, z.B. zu Verkehrszwecken, Reisezeiten und Fahrzeugausstattung pro Haushalt und stellt somit eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar.

Die Stadt Mannheim dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Erhebung. Deutschlandweit beteiligten sich mehr als 280.000 Personen zeitgleich in etwa 500 Städten und Gemeinden an der aktuellen Studie.

 

(Quelle: Stadt Mannheim)