Die Chefärztin der Abteilung Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin am Mannheimer Theresienkrankenhaus Prof. Dr. Maritta Orth ist in der neu erschienenen Liste des Focus-Magazins „Gesund Leben“ als eine der führenden Medizinerinnen in Deutschland im Bereich der Schlafmedizin aufgeführt worden. „Es ehrt uns, dass das Focus-Magazin nun unsere langjährige Erfahrung im Bereich der Schlafmedizin honoriert und mit dem Siegel ausgezeichnet hat“, so die Chefärztin: „Wir werden weiterhin in unserem hauseigenen Schlaflabor sowie mit unserem umfangreichen diagnostischen Instrumentarium das Schlafverhalten unserer Patienten prüfen, um bei möglichen Schlaf- und Atmungsstörungen gemeinsam mit den Patienten eine optimale Therapie zu finden“.
Das Theresienkrankenhaus verfügt über ein eigenes, über die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin akkreditiertes Schlaflabor mit 16 Betten, in denen die Patienten während des Schlafes medizinisch überwacht werden. Anhand verschiedenster Daten, darunter Sauerstoffsättigung, Atembewegungen, Schlaftiefe, Bewegungsrate, Gehirntätigkeit und Augenaktivität können die Mediziner ermitteln, ob eine Schlafstörung vorliegt.
Eine der häufigsten Erkrankungen ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom
Eine der häufigsten Erkrankungen ist dabei das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, bei dem die Patienten unter Atmungsaussetzern während des Schlafes leiden. Diese unterschiedlich langen Atmungsstillstände (Apnoen) verursachen bei den meisten Patienten eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit bis hin zum Einschlafzwang, dem Sekundenschlaf. Auch weitere körperliche Symptome und Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Beschwerden können dadurch auftreten. „Deshalb verfügen wir neben dem Schlaflabor auch über eine umfangreiche Testbatterie, mit der wir die Leistungsfähigkeit unserer Patienten während des Tages messen können“, erläutert Prof. Orth. So werden die Patienten unter anderem in einem Fahrsimulator untersucht, in dem sie unter möglichst realistischen Bedingungen eine monotone Strecke fahren. Dabei werden verschiedene Kriterien wie zum Beispiel die Augenreaktionen der Probanden gemessen. Diese Werte geben Aufschluss über die Wachheit und Leistungsfähigkeit. Gerade bei Menschen, die einem verantwortungs- und gefahrvollen Beruf nachgehen, zum Beispiel bei Fernfahrern, ist eine Diagnose von Schlafstörungen enorm wichtig.
Neben dem Apnoe-Syndrom beschäftigt sich Prof. Dr. Maritta Orth mit speziellen Auffälligkeiten während des Schlafes: So ist das Schlafverhalten von älteren Menschen anders als bei jüngeren. Auch existieren Geschlechterunterschiede: Männer weisen andere Auffälligkeiten auf als Frauen. Beispielsweise können Atmungsaussetzer Frauen während der Schwangeschaft zu schaffen machen. Hier ist Erfahrung und eine umfassende Diagnostik nötig, um den Patienten wieder zu einem gesunden Schlaf zu verhelfen.
Die Chefärztin kennt die zahlreiche Risikofaktoren, die das Auftreten von Schlaf-Apnoen begünstigen: Darunter sind häufig körperliche Faktoren wie Übergewicht, Fehlstellungen des Unterkiefers, eine große Zunge mit einem nicht einsehbaren Rachenraum sowie ein kurzer, dicker Hals. „Nachdem wir das Schlafverhalten und die Schlafstörung eines Patienten analysiert haben, suchen wir – bei Bedarf auch im Zusammenspiel mit anderen Fachabteilungen – nach passenden Therapiemöglichkeiten“, so Prof. Orth: „Häufig können wir mit Atmungsmasken, welche die Patienten in der Nacht tragen, dazu beitragen, dass die Menschen besser schlafen und am Tage wacher sind“.