Energiegewinnung durch Photovoltaik – damit will die Stadt Mannheim in Zusammenarbeit mit der MVV Energie AG den Stromverbrauch der Stadtverwaltung bis 2027 vollständig klimaneutral erzeugen. Dafür sollen auf Dachflächen von Liegenschaften der Stadt Mannheim und ihrer Beteiligungsunternehmen sowie auf dafür geeigneten Freiflächen Photovoltaikanlagen errichtet und betrieben werden. Somit realisiert die Stadt den nächsten Baustein auf dem Weg zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele auf lokaler Ebene.

„Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und des von der Europäischen Kommission ausgerufenen ‚European Green Deals‘ sind nur durch entsprechende Umsetzung auf lokaler Ebene realisierbar. Daher füllen wir als Stadt die europäischen Ziele mit Leben. Mit der nun gefundenen Zusammenarbeit zwischen der Stadt Mannheim und der MVV erhöhen wir das Tempo in Richtung Klimaneutralität und schaffen zudem die Voraussetzungen für eine ‚smarte‘ Stadt, die sich durch ein Mehr an Ressourceneffizienz auszeichnet“, erklärt der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

Gemeinschaftsunternehmen wird gegründet

Für die nun angestrebte Dekarbonisierung der Stadtverwaltung wird ein sogenanntes Joint Venture – ein Gemeinschaftsunternehmen – der Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH und der MVV Energie AG gegründet, um die Zusammenarbeit auf eine organisational abgesicherte Basis zu stellen. Beide Gesellschafter werden mit jeweils 50 Prozent beteiligt sein, die neue Gesellschaft soll den Namen „sMArt City Mannheim GmbH“ tragen. Ein weiterer Gesellschaftszweck wird die Realisierung der Smart City-Ziele der Stadt Mannheim und ihrer Beteiligungen sein. Die Stadt Mannheim setzt sich zum Ziel, eine moderne Smart City-Infrastruktur aufzubauen, um die Stadt nachhaltiger zu machen und die Lebensqualität der Bürger weiter zu verbessern.

„Smart City“ beschreibt ein ganzheitliches, Sektoren-übergreifendes Entwicklungskonzept, das mit digitalen und verknüpften Anwendungen darauf abzielt, die Lebensqualität für alle zu verbessern und die Ressourceneffizienz zu steigern. So soll beispielsweise ein intelligentes Mobilitätssystem eine effektive Kombination von Verkehrsträgern ermöglichen und dabei Umweltbelastung, Stauzeiten und Parksuchverkehr reduzieren.

Ganz zentral ist die Zusammenarbeit und Verknüpfung über verschiedene Bereiche hinweg

Erster Bürgermeister Christian Specht und der für Digitalisierung zuständige Dezernent hierzu: „Im Zuge der Erweiterung der kommunalen Digitalisierungsstrategie sollen nun in einem zusätzlichen Schritt die Potenziale der Digitalisierung im ‚Konzern‘ Stadt Mannheim, also unter Beteiligung aller kommunalen Beteiligungen, aber auch der Zivilgesellschaft und der Unternehmen strategisch weiterentwickelt werden. Ganz zentral ist dabei die Zusammenarbeit und die Verknüpfung über die verschiedenen Bereiche Verkehr, Energie, Wohnen und Umwelt hinweg. Die Verkehrsmöglichkeiten beeinflussen beispielsweise die Wohnqualität und die Wohnortwahl und haben damit Rückwirkungen auf die gesamte Stadtplanung. Ein weiteres Beispiel: Eine umweltfreundliche Energienutzung im Quartier lässt sich nur durch eine Kombination von Nutzerverhalten, intelligenten Stromsystemen und lokaler Energiegewinnung erreichen. Bei der Verknüpfung all dieser Bereiche zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger helfen uns die digitalen Möglichkeiten – darum geht es bei Smart City.“

Die Smart City-Aktivitäten der Stadt Mannheim stellt eine Erweiterung der städtischen Digitalisierungsstrategie unter Einbezug der städtischen Beteiligungen dar. Der aktuelle Stand der kommunalen Digitalisierungsstrategie und des entsprechenden Maßnahmenkatalogs wurde im Gemeinderat am 16. März vorgelegt. Mittlerweile werden 49 Digitalisierungsmaßnahmen verfolgt und sukzessive umgesetzt. Zu den Zielen der kommunalen Strategie gehört insbesondere, Leistungen der Verwaltung digital verfügbar zu machen, verwaltungsinterne Abläufe effizienter zu gestalten sowie Unternehmen in ihrer digitalen Kooperation zu unterstützen und sie mit der Wissenschaft zu verknüpfen. So sollen beispielsweise durch die Förderung digitaler Start-ups neue digitale Services und Geschäftsmodelle entstehen.

Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes

Ein großes Handlungsfeld der Verwaltung ist ebenfalls die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), das bis Ende 2022 die Möglichkeit einer digitalen Antragsstellung von – in einem deutschlandweiten Prozess vorbestimmten – Dienstleistungen vorsieht. Darunter fallen auch über 300 kommunal orientierte Leistungen. Gerade die Pandemie hat gezeigt, welche Bedeutung digitale, rund um die Uhr zur Verfügung stehende Informationen, Dienstleistungen und Beteiligungsmöglichkeiten für ein funktionierendes Gemeinwesen haben können. Dies soll in der Stadt stetig weiter sichtbar werden, so zum Beispiel in der neuen Stadtbibliothek: Hier werden ansprechende digitale Angebote spielerisch erlebbar gemacht und erfahren so im besten Sinne Akzeptanz und Raum in der Gesellschaft.

 

(Quelle: Stadt Mannheim)