Nach einer Amtszeit von 32 Jahren geht Lothar Quast, Mannheims Bürgermeister für Planung, Bauen, Verkehr und Sport zum Ende des Jahres in den Ruhestand. In der Gemeinderatssitzung vom 15. Dezember 2020 hat ihm Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Entlassungsurkunde überreicht.

1955 in Eschwege geboren und in Rheine/Westfalen aufgewachsen kam Quast nach einem Studium der Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften 1984 nach Mannheim, um als Justitiar beim Rechtsamt der Stadt Mannheim zu arbeiten. Von 1987 bis 1988 war er Persönlicher Referent vom damaligen OB Gerhard Widder. 1989 erfolgte die Wahl zum Bürgermeister und 1997, 2005 sowie 2013 jeweils die Wiederwahl.

„Lothar Quast hat als Bürgermeister über drei Jahrzehnte mit Zielorientierung, hoher Fachkompetenz und ausgeprägter Identifikation mit unserer Stadt und den Belangen von Bürgerschaft, Handel und Wirtschaft ein denkbar breites Spektrum von Themen maßgeblich geprägt. Stadtentwicklung und Baukultur, Verkehr, Umweltschutz und Sport sind für ihn nicht einfach Aufgaben, sondern Leidenschaft. Er hat wichtige Weichenstellungen für eine moderne und offene Stadtgesellschaft gesetzt, die über die Grenzen Mannheims hinaus wirken“, so OB Dr. Peter Kurz. „Dabei wurde er von den Kolleginnen und Kollegen sowie den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung ebenso geschätzt wie von den Mitgliedern des Gemeinderats und der Bezirksbeiräte sowie von Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft.“

Erste und zweite Amtsperiode

In die erste Amtsperiode von Lothar Quast fiel unter anderem die Eröffnung des Carl-Benz-Stadions, die Entstehung des Stadtteils „Im Rott“, die Sperrung der Reiss-Insel und die Einführung der flächendeckenden Biotonne. Die zweite war geprägt von der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, dem Bau des Viktoria-Turms sowie von der Quartiersentwicklung Jungbusch mit der Ansiedlung des Musikparks. Als eine der ersten Kommunen Deutschlands hat Mannheim Ende der 90er-Jahre mit einer Klimaschutzkonzeption begonnen.

In seiner dritten Amtsperiode

In seiner dritten Amtsperiode hat Lothar Quast den Bau der SAP-Arena, die Neugestaltung der Kurpfalzachse zwischen Schloss und Altem Messplatz, den Umbau des Zeughauses, die Einführung der Papiertonne sowie den Beginn der Entwicklung des Glückstein-Quartiers begleitet. Das Internationale Deutsche Turnfest, das Radjubiläum, die Umgestaltung der Planken, die Entwicklung der Konversionsflächen, des Postareals und des Centro Verde, die Weiterentwicklung des Glückstein-Quartiers, das 12-Punkte-Programm Wohnen, der Neubau der Kunsthalle und die Realisierung der Feuerwache Mitte waren einige Höhepunkte seiner letzten Amtszeit.

„Ich freue mich auf die ruhigere Phase, die nun mit dem neuen Jahr für mich beginnen wird. Gemeinsam mit meiner Familie möchte ich meine freie Zeit gestalten und mich nun noch stärker meinen Interessen im Kultur- und Sportbereich widmen. Meinem Nachfolger Ralf Eisenhauer wünsche ich viel Erfolg bei den täglichen Herausforderungen als Dezernent“, so der scheidende Bürgermeister Lothar Quast.

Amtszeit von Felicitas Kubala endet

Die Amtszeit von Felicitas Kubala, Mannheimer Bürgermeisterin für Bürgerservice, Klima, Umwelt, Technische Betriebe, endet mit Ablauf des Monats Dezember. Da aufgrund der Corona-Pandemie keine offizielle Verabschiedung in großem Rahmen möglich war, hat ihr der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Entlassungsurkunde – ebenfalls in der Sitzung des Gemeinderats vom 15. Dezember 2020 – überreicht.

Felicitas Kubala war acht Jahre Bürgermeisterin und hat das 2012 neugegründete Dezernat V übernommen. In dieser Zeit hat sie das mit inzwischen über 1.500 Mitarbeitenden größte Dezernat zu einer festen Größe innerhalb der Stadtverwaltung und darüber hinaus aufgebaut. Während ihrer Amtszeit wurde die Wertstofftonne eingeführt, die den gelben Sack ersetzte und zu mehr Sauberkeit im gesamten Stadtbild geführt hat.

Kubala brachte Mannheim auf Klimakurs

Ein wichtiges Anliegen war ihr auch die Verschärfung der Baumschutzsatzung und sie etablierte nicht nur die Marke „Mannheim auf Klimakurs“, sondern brachte die Stadt auf den selbigen. Die Entwicklung eines Spielplatzkonzepts und die Gründung der Klimaschutz-Allianz waren neben der vierten Reinigungsstufe auf dem Klärwerk und dem Ausbau der Förderprogramme der Klimaschutzagentur weitere Meilensteine ihrer Amtszeit. Mit weiteren Maßnahmen, wie der Einrichtung eines Klimaschutz-Fonds oder der Modernisierung der beiden Stadtparks hat Bürgermeisterin Felicitas Kubala zu einer grünen, sauberen, nachhaltigen und lebenswerten Stadt beigetragen.

„Bürgermeisterin Felicitas Kubala hat mit großem Engagement und ihrem Fachwissen wichtige und neue Akzente zur Entwicklung einer grünen, sauberen, nachhaltigen und lebenswerten Stadt gesetzt. Sie hat zahlreiche Projekte vorangetrieben, die auch über ihre Amtszeit hinaus wirken werden, allen voran Projekte für den Klimaschutz wie der Hitzeaktionsplan, Baumschutzmaßnahmen oder Maßnahmen zur Begrünung und Entsiegelung von Flächen. Buga und Grünzug hat sie als Motoren ökologischer Veränderung verstanden und genutzt“, so OB Dr. Peter Kurz. „Felicitas Kubala hat mit dafür gesorgt, dass ihre Wahlheimat sich auf den Weg gemacht hat, zu zeigen, wie Klimaneutralität auch bei industriellen Strukturen vorangetrieben werden kann.“

„Ich erinnere mich gut, als ich vor acht Jahren nach Mannheim gekommen bin und die ‚grüne Stadt‘ gesucht habe. Nun kann ich sagen, sie gefunden zu haben. Mannheim ist eine wunderbare Stadt, die sich ständig weiterentwickelt und in der man viel gestalten und bewegen kann. Ich freue mich, dass ich die Entwicklung hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Stadt acht Jahre lang begleiten durfte und möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie meinen Dezernentenkollegen für die gute Zusammenarbeit und den konstruktiven Austausch bedanken“, resümierte Felicitas Kubala.

 

(Quelle: Stadt Mannheim)