Wie fahrradfreundlich ist deine Stadt? Das will der Allgemeine Deutsche Fahrradclub e.V. (ADFC) alle zwei Jahre mit seinem Fahrradklimatest herausfinden. Die bundesweite Umfrage bildet die Zufriedenheit der Radfahrenden in Deutschland ab. Zurzeit läuft wieder der Befragungszeitraum: Noch bis 30. November 2022 können auch Radfahrende aus Landau ihrer Stadt ein Zeugnis in Sachen Fahrradfreundlichkeit ausstellen. Um über die Umfrage und die Maßnahmen, die in Landau in den vergangenen Jahren schon zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur umgesetzt worden sind, zu informieren, fand im Alten Kaufhaus jetzt eine gemeinsame Abendveranstaltung statt. Vor rund 40 interessierten Zuhörenden warben Verkehrsdezernent Lukas Hartmann, Udo Lichtenthäler (ADFC Landau-SÜW) in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Michael Schindler und Erhardt Vortanz (ADFC Rheinland-Pfalz) für die Teilnahme am Fahrradklimatest als Gradmesser für die Landauer Fahrradfreundlichkeit.
Überblick über bereits umgesetzte und geplante Maßnahmen
Die Umfrage, waren sich alle drei einig, habe Gewicht und bringe wertvolles Feedback in die städtische Verkehrspolitik ein. „Beim letzten Fahrradklimatest im Jahr 2020 konnten wir einen gewaltigen Sprung nach vorne machen, sogar den größten aller Städte in ganz Deutschland“, erinnert Hartmann. „Seitdem haben wir weiter hart daran gearbeitet, Fahrradfahren in Landau noch bequemer und sicherer zu machen. In den zurückliegenden Jahren ist in diesem Bereich, glaube ich, wirklich sehr viel in Landau passiert.“ Hartmann gab bei der Veranstaltung einen Überblick über bereits umgesetzte und noch geplante Maßnahmen. „Vor rund zwei Jahren haben wir die Königstraße für den gegenläufigen Radverkehr freigegeben – seitdem gab es hier nicht einen einzigen Unfall mit einer oder einem Radfahrenden, die oder der von Nord nach Süd unterwegs war“, bilanzierte etwa der Verkehrsdezernent.
Auch die sonstigen Maßnahmen zur Neugestaltung der Innenstadtmobilität, darunter der Einbau sogenannter modaler Filter für eine eingeschränkte Auto-Durchfahrt in der Waffen- und der Reiterstraße, haben sich aus seiner Sicht bewährt. Weiter tragen auch vermeintlich kleinere Maßnahmen wie das Einzeichnen von roten Fahrradaufstellflächen an den Ampeln, das Anbringen von eigenen Radampeln oder die Installation von Fahrbahnverengungen wie zuletzt in der Eichbornstraße zu mehr Verkehrssicherheit für Radfahrende bei.
Kernstadt und Stadtdörfer erhalten eine bessere Beschilderung für den Radverkehr
Neu: Noch in diesem Winter soll zudem eine neue, bessere Beschilderung für den Radverkehr in der Kernstadt und den Stadtdörfern kommen – ein häufig geäußerter Kritikpunkt bei Fahrradklimatests in der Vergangenheit. Weitere geplante oder bereits im Bau befindlichen „große Brocken“ für eine bessere Radinfrastruktur in Landau sind beispielsweise der fahrradfreundliche Ausbau der König-, der Fort-, der Moltke-, der Glacis- und der Waffenstraße sowie der Merowinger Brücke und der Bau einer Fahrradbrücke über die Maximilianstraße und die Bahngleise, um die großen Schulstandorte östlich der Bahnlinie, den Horst und Queichheim besser an die Innenstadt anzubinden. Sie alle sollen bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Außerdem hat die Stadt damit begonnen, Schritt für Schritt die Anbindung der Stadtdörfer untereinander und an die Kernstadt zu verbessern – auch das ein Mammutprojekt.
Wer der Stadt Landau ein Zeugnis in Sachen Fahrradfreundlichkeit ausstellen möchte, kann noch bis Ende des Monats beim Fahrradklimatest mitmachen:
www.fahrradklima-test.adfc.de
(Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)