Klimaschutzaspekte auch bei Kantinen und Großküchen berücksichtigen – wie das geht, zeigt ein neues Beratungsprogramm des Hessischen Umweltministeriums. Die Landesregierung nimmt dafür 200.000 Euro in die Hand. Damit können in 2022 bis zu 35 Kantinen und Großküchen von einer professionellen Beratung profitieren. Interessierte Kantinen können sich aktuell bei der FiBL Projekte GmbH für die Beratung bewerben. Die kompletten Kosten übernimmt das Land.
„Wir machen Hessen klimaneutral. Rund ein Drittel der weltweiten Emissionen an Treibhausgasen steht in direkter Verbindung mit der Lebensmittelproduktion oder -zubereitung und dem Lebensmittelkonsum. Und ein Drittel der Mahlzeiten in Deutschland wird außer Haus gegessen. Deshalb ist es so wichtig, hier anzusetzen und Veränderungen zu fördern“, erklärte Hessens Umweltministerin Priska Hinz.
Alles im Blick: Essensangebot, Energieversorgung und Abfallmanagement
Der Beratungsprozess zielt beispielsweise darauf ab, das Angebot an Produkten aus der Region auszuweiten oder Produkte in Bio-Qualität einzuführen. Neben der Kostenkalkulation und einem Blick auf das Abfall- sowie Energiemanagement sind auch die Einbindung und Kommunikation mit der Kundschaft sowie die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung Teil der Beratung.
„Vom Wareneinkauf über Rezepturen und Speisenzubereitung bis hin zur langfristigen Planung der Menülinien: Die Ansatzpunkte und Möglichkeiten eine Großküche klimafreundlich umzustellen sind vielfältig“, sagt Anja Erhart, Projektleiterin des Beratungsangebotes bei der FiBL Projekte GmbH. „Im Rahmen der mehrtägigen Beratungen gehen wir auf die betriebsindividuelle Situation der Einrichtungen ein und analysieren diese Möglichkeiten. Welche Maßnahmen umgesetzt werden, richtet sich nach Wünschen und Zielen der Kantine“, so Erhart weiter.
Gemeinsam weiterkommen im Netzwerk „100 KlimaKantinen“
Die Kantinen und Großküchen werden auch nach der Beratung weiter unterstützt. Das Netzwerk „100 KlimaKantinen“ bietet hierfür den Erfahrungsaustausch untereinander und begleitet die Weiterentwicklung der Kantinen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Als Teil des Netzwerks unterstützen sich die Kantinen und Großküchen gegenseitig und sind Vorbild für andere Einrichtungen. Die Mitgliedschaft steht privaten und öffentlichen Kantinen, Mensen und Betriebsrestaurants offen. Voraussetzung ist, dass acht Maßnahmen aus fünf Kategorien (Klima, Umwelt, Nachhaltiges Wirtschaften, Bildung, „Über den Tellerrand“) umgesetzt werden.
Kantinen und Großküchen, die Interesse an der Klimaberatung haben, können sich an die Projektleiterin wenden:
anja.erhart@fibl.org
Zu weiteren Infos zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Kantinen und Großküchen: hier
(Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)