„Die Hessische Landesregierung hat heute ein weiteres Klimaziel gesetzt: Bis 2030 sollen 55 Prozent der Treibhausgasemissionen in Hessen eingespart werden. Damit steigern wir unsere Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise deutlich, denn wir verantworten den Schutz unserer Lebensgrundlage und die Zukunft nachfolgender Generationen. Die Landesregierung nimmt diese Herausforderung ernst. Mit dem Klimaschutzziel für 2030, nach den festgelegten Zielen 2020 und 2025, wollen wir einen weiteren Beitrag zur ambitionierten hessischen Klimapolitik leisten und die Dringlichkeit des Klimaschutzes betonen“, kommentierte die Hessische Klimaschutzministerin Priska Hinz den gestrigen Kabinettsbeschluss.

Hessen: Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige

Der globale Temperaturanstieg und Extremwetterlagen betreffen auch Hessen. Die Durchschnittstemperatur ist seit 1901 in Hessen um 1,1 °C gestiegen. Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige. Mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,5 °C war das Jahr 2018 das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nicht zuletzt dadurch ist die Klimakrise als Thema und Bedrohung in der Öffentlichkeit angekommen. „Jeden Freitag pochen Schülerinnen und Schüler zu Recht auf die Einhaltung der Klimaziele von Paris. Sie erinnern uns nachdrücklich daran, dass wir für ihre Lebensbedingungen heute und in Zukunft verantwortlich sind“, ergänzte Hinz.

Hessen unterstützt mit dem Klimaziel für 2030 ebenfalls die Vorhaben auf europäischer und Bundesebene. „Nur wenn wir klare Ziele setzen, und diese mit Maßnahmen hinterlegen, sind wir als Land ein verlässlicher Partner auf dem Weg zu einer klimaverträglichen Wirtschafts- und Lebensweise“, so Priska Hinz. „Das Klimaschutzziel 2030 ist ein wichtiger weiterer Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität in Hessen“, so die Ministerin weiter. „Der Integrierte Klimaschutzplan wird nun weiterentwickelt. Von den bisherigen 140 Maßnahmen sind bereits 79 in Umsetzung. Wir werden nicht nur ein Monitoring über deren Effektivität aufstellen, sondern zusätzlich geeignete Treibhausgasreduktionsziele für Landwirtschaft, Verkehr, Energie, Gebäude und Industrie zur Erreichung des 2030-Ziels identifizieren. Für die Erreichung und Umsetzung dieser sogenannten Sektorziele sind die jeweiligen Ressorts verantwortlich. Wir nehmen uns selbst in die Pflicht und setzen hohe Maßstäbe an. Das ist notwendig und wir schrecken vor dieser Aufgabe nicht zurück“, ergänzte Hinz.

Hintergrund-Infos:

Bereits im Jahr 2015 beschloss die Landesregierung, die Treibhausgasemissionen in Hessen bis 2050 um mindestens 90 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu verringern. Als Zwischenziele sollen die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent und bis 2025 um 40 Prozent sinken. Um diese Zwischenziele zu erreichen, hat die Landesregierung den Integrierten Klimaschutzplan Hessen 2025 mit insgesamt 140 Einzelmaßnahmen beschlossen. Dazu gehört die Förderung von Rad- und Fußverkehr, von Elektromobilität, die Unterstützung beim klimaeffizienten Bauen, die Reduktion von Treibhausgas in der Landwirtschaft durch Abdeckung von Güllebehältern u.v.m. Von den ersten 42 prioritären Maßnahmen für 2018 und 2019 sind 35 bereits begonnen und 2 abgeschlossen. Von den weiteren Maßnahmen sind bereits 44 begonnen und 4 abgeschlossen.