„Seit einiger Zeit ist es ruhig geworden um das Betriebsgelände Herrenteich im Hockenheimer Rheinbogen. Der Asbestskandal ist inzwischen über 10 Jahre her und seit Abschluss der Asbestsanierung im Jahre 2009 liegt das Areal brach und die Gebäude verfallen zusehends. Die jahrelangen Bemühungen der Stadt Hockenheim, dort die Voraussetzungen für eine weitere gewerbliche Nutzung zu schaffen und geeignete Investoren anzulocken, haben bis heute offenkundig keine Früchte getragen“, so der BUND-Ortsverband Hockenheimer Rheinebene und die NABU-Gruppe Hockenheim in einer gemeinsamen Presse-Information.
In den zurückliegenden Tagen und Wochen habe der Rhein wieder vor Augen geführt, weshalb die Wiederaufnahme einer gewerblichen Nutzung zum Scheitern verurteilt ist: Seit Jahresbeginn stand das Gelände gleich zwei Mal in weiten Bereichen unter Wasser, da innerhalb kurzer Zeit zwei Rheinhochwasser mit Wasserständen um die 8 Meter auftraten. „Angesichts der regelmäßig wiederkehrenden Überflutungen wird sich hier kein Betrieb mehr ansiedeln!“, teilen beide Naturschutzverbände mit.
Daher erneuern der BUND-Ortsverband Hockenheimer Rheinebene und die NABU-Gruppe Hockenheim ihre Forderung, das Betriebsgelände mitten im Überflutungsgebiet des Rheins endgültig aufzugeben. Als einzige langfristig tragfähige Perspektive für den Herrenteich sehen die beiden Naturschutzverbände nur den vollständigen Rückbau aller Gebäude und Anlagen und die Renaturierung des Geländes. Sie weisen darauf hin, dass für die Renaturierung nur einfache Maßnahmen wie Geländeabtrag und Geländeplanierung nötig sind, die beim Rückbau ohnehin durchgeführt werden. Die weitere Modellierung übernimmt der Rhein mit seinen Überflutungen. Da im Umfeld bereits naturnahe Auenbiotope vorhanden sind, rechnen die Naturschutzverbände mit einer raschen Besiedlung der Fläche durch Pflanzen und Tiere.
Weitere Informationen zur Position von BUND und NABU:
http://hockenheimer-rheinebene.bund.net/aktuelles/herrenteich