Elf Tage lang ruhte der Betrieb im Corona-Testzentrum auf dem Kirchheimer Messplatz – seit 11. Mai 2020 läuft Heidelbergs einzige Einrichtung dieser Art wieder. Die Stadt Heidelberg übernimmt künftig die Regie vom Rhein-Neckar-Kreis und organisiert das „Drive-in-Zentrum“ mit dem Vertragspartner Deutsches Rotes Kreuz (DRK). Neu hinzugekommen ist Heidelbergs einzige sogenannte Fieberambulanz – ein Projekt der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, das bereits am 6. Mai den Betrieb aufgenommen hat. Es dient als zentrale Anlaufstelle für Menschen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Auf diese Weise können Ansteckungsgefahren in allen anderen Arztpraxen reduziert werden.
„Es war mir sehr wichtig, dass wir hier in Heidelberg die Testkapazitäten behalten. Das Zentrum hat sich bewährt – von fast 2.000 Personen wurde hier seit Inbetriebnahme Ende März ein Abstrich genommen. Wir werden zur Eindämmung und Beherrschung der Pandemie auch weiterhin intensiv testen müssen. Mit der neuen Fieberambulanz kommt jetzt auch noch ein ärztliches Untersuchungsangebot für Corona-Verdachtspatienten hinzu. Das ist eine sehr gute Paketlösung. Wir bündeln an einem zentralen Ort wichtige Dienstleistungen für Patienten – minimieren aber gleichzeitig das Risiko, dass diese Menschen in Kontakt zu nicht-infizierten Menschen kommen“, erklärt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner und bedankte sich beim DRK und der Ärzteschaft für die gute Zusammenarbeit.
80 Tests pro Tag im Drive-in-Testzentrum angepeilt
Der Betrieb im Testzentrum wird künftig vom DRK wahrgenommen. Es ist vorrangig ein Drive-in-Zentrum, Patienten bleiben also in ihren Autos sitzen. Fußgänger können aber ebenso die Teststraße nutzen. Alle Patienten müssen aber grundsätzlich einen Termin haben. Termine werden über die Hotline des Gesundheitsamts (0 62 21/5 22 18 81) vermittelt. Auf keinen Fall sollten Personen ohne Termin direkt zum Testzentrum kommen. „Wir sind Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr mit fünf Mitarbeitern vor Ort. Wir rechnen damit, dass wir bei voller Kapazität bis zu 80 Abstriche am Tag nehmen können“, erklärt Jürgen Wiesbeck, Präsident des DRK-Kreisverbands Heidelberg/Rhein-Neckar. Die Proben werden dann anschließend zur Auswertung von einem Labor in der Region abgeholt und dort untersucht. Wenn ein Patient positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurde, erfährt er dies vom Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für die Stadt Heidelberg zuständig ist.
Auch in der Fieberambulanz können Abstriche genommen werden
Die zentrale Fieberambulanz wird von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) organisiert. Sie ist künftig von Montag bis Freitag 10.00 bis 14.00 Uhr (für Erwachsene) und von 16.00 bis 18.00 Uhr (für Kinder und Jugendliche) geöffnet. In der Fieberambulanz untersuchen Ärzte die Patienten mit Fieber und Atemwegsinfekten oder Corona-Infizierte mit einer Verschlechterung des Zustands. Bei Bedarf wird ein Abstrich vorgenommen. Der Weg für die Patienten in die Fieberambulanz führt in erster Linie über eine telefonische Absprache mit den Hausärzten und Kinderärzten. Falls die Patienten ihren Hausarzt nicht erreichen oder keinen Hausarzt haben, können sie über den ärztlichen Bereitschaftsdienst (11 61 17) oder die Corona-Hotline des Gesundheitsamtes Rhein-Neckar (0 62 21/5 22 18 81) gehen. Auf keinen Fall sollen Patienten direkt ohne vorherige Anmeldung in die Fieberambulanz kommen. „Durch die Einrichtung der Fieberambulanz für Kinder und Erwachsene können wir unser ärztliches Personal effektiv einsetzen. Gleichzeitig sparen wir auf diese Weise auch Schutzausrüstung“, erklärt drs./NL Albertus Arends, stellvertretender Vorsitzender der Ärzteschaft in Heidelberg. „Wer Symptome wie Fieber oder Husten aufweist, sollte telefonisch Kontakt mit seinem Haus- oder Kinderarzt aufnehmen. Dort muss geklärt werden, ob eine Vorstellung in der Fieberambulanz erforderlich ist“, verdeutlicht Arends.
(Quelle: Stadt Heidelberg)