Die Stadt Heidelberg verwendet auf keiner ihrer Flächen umweltschädliche Unkrautvernichtungsmittel. Eingeschlossen ist davon auch die Chemikalie Glyphosat, die aktuell öffentliche Debatten auslöst, da sie zwar zugelassen ist, aber als umwelt- und gesundheitsschädlich eingeschätzt wird. Der Gemeinderat hatte vor sieben Jahren, im Februar 2011 beschlossen, dass chemische Unkrautvernichtungsmittel – sogenannte Herbizide – nicht eingesetzt werden dürfen.

Dies gilt auch für beauftragte Firmen sowie für Grünflächen, die nur teilgenutzt werden

Dies gilt auch für von der Stadt beauftragte Firmen sowie für Grünflächen, die von der Stadt nur teilgenutzt werden. Neben den Ämtern der Stadt Heidelberg setzt auch der Abwasserzweckverband (AZV) diese Vorgabe um: Sowohl in den Klärwerken mit großen Pflaster- und Asphaltflächen als auch beim Kanalbetrieb mit teils recht umfangreichen Flächen auf Pumpwerken und Rückhalteanlagen werden keinerlei Pestizide eingesetzt. Darüber hat die Stadtverwaltung den Gemeinderat in seiner Sitzung am 28. Juni 2018 informiert.

Entlastung für die Umwelt – mehr Aufwand für den Menschen

Durch den Verzicht auf die Nutzung von Herbiziden schont die Stadt die Umwelt maßgeblich, sie schließt damit potenzielle Gefahren für die Gesundheit aus und schützt Wasser sowie Böden dauerhaft. Stattdessen entfernt das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg Wild- und Unkräuter schon seit Jahren per Hand oder mithilfe von mechanischen Werkzeugen wie Freischneider oder Rasenmäher. Die Stadtverwaltung setzt seit kurzem zusätzlich ein neues Heißdampfgerät ein, um Unkraut effizienter zu bekämpfen. Allerdings ist die Flächenleistung des Gerätes begrenzt, sodass auch mit einem solchen technischen Hilfsmittel nicht alle Flächen bearbeitet werden können.

Diese umweltschonende Vorgehensweise bedeutet allerdings einen erheblichen personellen Mehraufwand. „Dadurch stehen uns nicht immer ausreichend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, sodass manche Flächen nicht immer optimal gepflegt wirken, also nicht komplett unkrautfrei sind. Das nehmen wir aber in Kauf. Nur so können wir die Umwelt schützen und mögliche Gefahren für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger ausschließen“, erklärte Dr. Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes der Stadt Heidelberg.