Die Stadt Heidelberg hat das Projekt und Förderprogramm „Weidegemeinschaft“ erarbeitet, um die hiesige Kulturlandschaft zu pflegen und zu entwickeln – u.a. geht es dabei um die Vertreibung von Wildschweinen aus verwilderten Flächen in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung. Auf mehreren Flächen in Ziegelhausen und Handschuhsheim konnte es erfolgreich umgesetzt werden. Darüber wurde der Gemeinderat in seiner Sitzung am 14. Februar informiert.

Mithilfe von Kühen und Schafen, die in Kooperation mit den Grundstücksbesitzern auf den Flächen zwischen Waldgrenze und Wohnbebauung weiden dürfen, sollen Wildschweine und andere Waldtiere von waldnahen Wohngebieten ferngehalten werden. Die Tiere hinterlassen große Schäden: Sie durchwühlen Gärten, pflügen Rasenstücke um und verwüsten Beete. Gerade für Wildschweine gestaltet sich die Futtersuche in den Gärten einfacher als im Wald – und ungepflegte Gartengrundstücke am Waldrand geben ihnen Deckung.

Fördermittel für 2017/2018 noch nicht voll ausgeschöpft

Für die Förderung der Weidegemeinschaften sind jährlich 25.000 Euro aus dem städtischen Haushalt vorgesehen. Diese finanziellen Mittel wurden in den Jahren 2015 und 2016 voll ausgeschöpft, während in den Jahren 2017 und 2018 nicht alle Mittel genutzt wurden.

Interessierte können sich bei Thorsten Stephan (Landschafts- und Forstamt) melden:
Telefon 0 62 21/58-2 80 42
thorsten.stephan@heidelberg.de

Die Stadtverwaltung ist bei dem Projekt auf die Kooperation der Besitzer der Grundstücke sowie die Verfügbarkeit von Weidepartnern angewiesen. Das Modell funktioniert nur, wenn Grundstückseigentümer, Stadt und Beweider gemeinsam zum Erfolg beitragen. Die Stadt will für die Zukunft prüfen, ob das Projekt durch neue Ideen und andere Formen noch zielführender und attraktiver gestaltet werden kann. In Handschuhsheim beispielsweise sind die Besitzer größerer Gartenareale bereits dadurch unterstützt, dass ihnen Baustahlmatten zur Verfügung gestellt wurden.

Hintergrund-Infos

Das Modellprojekt hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der im Herbst 2014 gegründeten „Arbeitsgruppe zur Erhaltung der Kulturlandschaft in Ziegelhausen“ erarbeitet. Beteiligt waren Bürger aus Ziegelhausen, ein Vertreter des Stadtteilvereins Ziegelhausen sowie Vertreter weiterer städtischer Ämter. Es ist kein spezifisches Heidelberger Thema, dass Wildschweine in die bebauten Gebiete vordringen. Ähnliche Probleme gibt es überall entlang der Bergstraße und in den anderen Stadtkreisen Baden-Württembergs.