Mehr Grün, weniger Beton: Bäume und grüne Flächen helfen dabei, die Folgen des Klimawandels in den Stadtgebieten abzumildern. Eine städtische Arbeitsgruppe hat dafür neue potenziell geeignete Flächen in Heidelberg identifiziert. Für die Bürger bedeuten mehr grüne und entsiegelte Flächen eine höhere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Auch Tiere und Insekten profitieren von einem natürlicheren Lebensraum. Sechs dieser potenziellen Flächen werden kurzfristig in 2023/24 als umsetzbar eingeschätzt, darunter am Bismarckplatz und in einigen Straßen im Stadtteil Bergheim.
Am Bismarckplatz soll beispielsweise die Aufenthaltsqualität unter anderem durch neue Bäume und Baumbeete um bereits vorhandene Bäume verbessert werden. Hierfür sind die Planungen bereits in Arbeit. In den Seitenstraßen der Bergheimer Straße sollen ebenfalls zahlreiche neue Bäume kurzfristig hinzukommen, zum Beispiel in der Bluntschlistraße und der Kirchstraße.
Jede Fläche muss bestimmte Kriterien erfüllen
Die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel soll über den Doppelhaushalt 2023/24 und die nachfolgenden Haushalte erfolgen. Die detaillierten Ergebnisse der Arbeitsgruppe hat die Stadt am 1. März 2023 im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität vorgestellt.
Damit eine Fläche zum Beispiel mit Bäumen bepflanzt werden kann, muss sie mehrere Bedingungen erfüllen:
- Die Flächen müssen für alle Menschen auch weiterhin zugänglich und erreichbar sein.
- Im Boden dürfen keine Leitungen oder privaten Anschlüsse vorhanden sein.
- Die Baumkrone darf nicht zu nah an Gebäudefassaden oder Oberleitungen sein.
- Außerdem muss ausreichend Platz für die Bäume selbst vorhanden sein. Ein Baumquartier benötigt etwa acht Quadratmeter.
Jede Fläche wird individuell nach Möglichkeiten gestaltet
Keine Fläche ist wie die andere: Die Bergheimer Straße ist beispielsweise eine Straße mit einem historischen Baumbestand und Geschäften. Um ihren boulevardartigen Charakter zu erhalten und zu verbessern, sind grundsätzliche Überlegungen zur Verkehrsführung und Straßenraumgestaltung notwendig. Deshalb bieten sich besonders die Seitenstraßen für erste, kurz- bis mittelfristige Baumpflanzungen an, da dort weniger Leitungen im Untergrund vorhanden sind. Aber auch Schulhöfe und Spielplätze müssen individuell betrachtet werden. Erreichbarkeit, Bewegungsbereiche für Kinder oder Rettungswege dürfen nicht eingeschränkt werden. Als ein Entsiegelungsprojekt wird derzeit der Schulhof der Internationalen Gesamtschule Heidelberg (IGH) im Stadtteil Rohrbach gestaltet. Bereits im Frühjahr 2023 werden dort fünf zusätzliche Bäume gepflanzt.
Der Gemeinderat hatte am 10. November 2022 den Auftrag erteilt, eine Liste potenziell geeigneter Flächen und die Kosten für die Maßnahmen zusammenzustellen. Die zu diesem Anlass gegründete städtische Arbeitsgruppe „Klimaanpassung und Potenzialflächen“ hat daraufhin eine Liste der für Entsiegelung und Begrünung geeigneten Flächen erstellt. Räumlicher Schwerpunkt der Analyse war der Stadtteil Bergheim sowie weitere innerstädtische, verdichtete Bereiche.
(Quelle: Stadt Heidelberg)