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Der Flächenverbrauch in Deutschland liegt derzeit bei durchschnittlich 52 Hektar am Tag. Eine Stadt mit der Einwohnerzahl Heidelbergs würde – gemessen an den Zahlen des Bundes – 38 Hektar pro Jahr verbrauchen. Heidelberg hat dagegen nur durchschnittlich acht Hektar Fläche pro Jahr zwischen 2004 und 2019 verbraucht – deutlich weniger als nach der neuen Zielvorgabe des Bundes. Grafik 1 / Stadt Heidelberg

Sie sind ein rares Gut: die wenigen freien Flächen innerhalb von deutschen Städten. Der sorgsame Umgang damit hat höchste Priorität. In Heidelberg ist ein schonender Flächenverbrauch an der Tagesordnung, wie eine Auswertung der Stadt über einen Zeitraum von 15 Jahren belegt. Diese zeigt: Bezogen auf die Zahlen des Bundes und die Einwohnerzahl Heidelbergs liegt die Stadt deutlich unter den bundesweiten Durchschnittswerten. Deutschlandweit wird fast ein Vierfaches an Fläche pro Jahr mehr verbraucht.

„Konsequente Innen- vor Außenentwicklung“

„In Heidelberg haben wir von 2004 bis 2019 durchschnittlich acht Hektar Fläche pro Jahr verbraucht. Und dabei ist die Einwohnerzahl um 12,8 Prozent gewachsen. Das heißt: Pro Kopf benötigen wir heute deutlich weniger Fläche als 2004. Das ist zugleich der höchste Rückgang aller Stadtkreise in Baden-Württemberg. Grund dafür ist die konsequente Innen- vor Außenentwicklung der Stadt Heidelberg“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

2004 – 2019: durchschnittlich acht Hektar pro Jahr verbraucht

Der Flächenverbrauch in Deutschland liegt derzeit bei durchschnittlich 52 Hektar am Tag. Das sind knapp 19.000 Hektar pro Jahr. Eine Stadt mit der Einwohnerzahl Heidelbergs würde – gemessen an den Zahlen des Bundes – 38 Hektar pro Jahr verbrauchen. Die Stadt Heidelberg hat dagegen nur durchschnittlich acht Hektar Fläche pro Jahr zwischen 2004 und 2019 verbraucht.

Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung den Flächenverbrauch auf unter 30 Hektar pro Tag verringern. Umgelegt auf ihre Einwohnerzahl dürfte die Stadt Heidelberg nach der neuen Vorgabe des Bundes maximal 22 Hektar pro Jahr verbrauchen. Das ist bei weitem nicht der Fall. Der Flächenverbrauch in Heidelberg liegt bereits deutlich unter den Zielvorgaben des Bundes (siehe Grafik 1).

Siedlungs- und Verkehrsfläche pro Einwohner – Entwicklung von 2004 bis 2019

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Grafik 2 / Stadt Heidelberg

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche pro 1.000 Einwohner ist in Heidelberg von 2004 bis 2019 deutlich gesunken. Grund: Die Stadt Heidelberg besitzt bereits eine sehr hohe Dichte bei einem gleichzeitig starken Bevölkerungswachstum. Von allen Stadtkreisen Baden-Württembergs ist die Stadt Heidelberg von 2004 bis 2019 mit 12,8 Prozent am stärksten gewachsen. Da die Bevölkerung schneller angestiegen ist als die Fläche, hat die Baudichte in der Stadt zugenommen. Es leben also mehr Menschen auf einem Hektar. Der relative Flächengebrauch pro Einwohnerin und Einwohner hat damit abgenommen.

Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Hektar je 1.000 Einwohner ist von 22,3 Hektar (2004) auf 20,5 Hektar (2019) zurückgegangen. Dieser Rückgang je 1.000 Einwohner beträgt 7,9 Prozent und ist zugleich der höchste Rückgang aller Stadtkreise in Baden-Württemberg. Grund dafür ist die konsequente Innen- vor Außenentwicklung der Stadt (siehe Grafik 2). Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung des Quartiers Höllenstein in Kirchheim.

 

(Quelle: Stadt Heidelberg)