Die Stadt Heidelberg hat bei der sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz die Vorwarnstufe von mehr als 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten. Die Stadt Heidelberg reagiert hierauf in Abstimmung mit dem zuständigen Gesundheitsamt unter anderem mit einer Maskenpflicht auf stark frequentierten Straßen und Plätzen sowie mit einer Beschränkung privater Feiern.
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises hat am Mittwochvormittag (14. Oktober 2020) 13 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. Aktuell sind 63 Personen in Heidelberg am Coronavirus erkrankt. Die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 36,3 pro 100.000 Einwohnern. Damit ist die sogenannte Vorwarnstufe überschritten.
Voraussichtlich ab Freitag Maskenpflicht an stark frequentierten Straßen und Plätzen
Hauptproblem der derzeitigen Entwicklung ist, dass Infizierte deutlich mehr Menschen anstecken als im Frühjahr. Wesentlicher Treiber dafür sind private Feiern wie Hochzeiten, Geburtstage oder Partys. Die Stadt reduziert deshalb die zulässige Teilnehmerzahl bei privaten Veranstaltungen auf 25 Personen in privaten Räumen und auf 50 Personen in öffentlichen oder angemieteten Räumen. Außerdem soll aufgrund der sehr hohen Besucherdichte künftig eine Maskenpflicht auf stark frequentierten Straßen und Plätzen gelten. Die Maskenpflicht gilt für den Fußgängerbereich der Altstadt, Bismarckplatz, Alte Brücke, die Umsteigebereiche vor dem Hauptbahnhof und am Neckarmünzplatz sowie für die Wochenmärkte. Die Bereiche werden unter anderem durch Schilder ausgewiesen. Die Regelungen werden von der Stadt per Allgemeinverfügung erlassen.
Die Bestimmungen treten aller Voraussicht nach morgen, 16. Oktober 2020, in Kraft. Die Stadt ergreift eine Reihe weiterer Maßnahmen, um den schnellen Anstieg der Infektionen zu begrenzen. Für die Nachverfolgung von Kontaktpersonen und der Verstärkung der Corona-Hotline (Telefon 0 62 21/5 22 18 81) wird das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, das auch für Heidelberg zuständig ist, mehr Personal bereitstellen. Die Stadt Heidelberg wird das mit 15 Personalstellen unterstützen. Die Stadt unterstützt zudem einen Antrag des Gesundheitsamtes an die Bundeswehr, für diese Aufgabe Soldaten zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen die Kapazitäten des Testzentrums auf dem Kirchheimer Messplatz wieder ausgeweitet werden.
Die Maßnahmen werden eng mit dem Rhein-Neckar-Kreis und auch der Stadt Mannheim abgestimmt. Ziel ist ein gemeinsames Vorgehen in der Region. Die Maßnahmen hat die Stadt am 14. Oktober in ihrem regelmäßigen Krisenstab mit zentralen Akteuren wie dem Gesundheitsamt, dem Universitätsklinikum oder dem Deutschen Roten Kreuz abgestimmt.
„Gebot der Stunde: Maske tragen und Abstand halten“
Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner erklärt dazu: „Die Analyse des Gesundheitsamtes ist eindeutig. Das Hauptproblem sind Begegnungen auf engem Raum ohne Maske. Deshalb ist das Gebot der Stunde: Maske tragen und Abstand halten. Nur so können wir es vermeiden, dass wir wieder ganze Einrichtungen schließen müssen. Wir müssen alles tun, um weitere Neuinfektionen zu verhindern und das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten. Bitte helfen Sie mit, das Virus in Schach zu halten. Ich kann nur an jeden appellieren, auch Feiern unterhalb der Grenze von 25 Personen zu überdenken, damit wir nicht in eine Lage kommen, in der wir die Grenze deutlich niedriger ansetzen müssen.“
(Quelle: Stadt Heidelberg)