„Achtung: Toter Winkel!“ – ein Aufkleber mit dieser Warnung wird künftig auf vielen größeren Fahrzeugen in Heidelberg zu sehen sein. Er soll Radfahrer darauf aufmerksam machen, dass es bei Bussen, Müllfahrzeugen, Lastkraftwagen und Kleintransportern einen Bereich gibt, der vom Fahrersitz aus nur eingeschränkt einsehbar ist und folgenschwere Unfälle verursachen kann. Damit möchten die Stadt Heidelberg, die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und die Spedition Fritz Fels GmbH zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr beitragen.

Mehr als 330 Fahrzeuge künftig mit Warnhinweis

Entwickelt hat den Aufkleber die Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK) gemeinsam mit der Landesverkehrswacht. Die Stadt Heidelberg, die Mitglied der AGFK ist, stattet u.a. 70 Fahrzeuge der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung aus, darunter 27 Müllfahrzeuge, vier Abrollkipper, fünf Absetzkipper und drei Lastkraftwagen. Insgesamt 14 Fahrzeuge des Landschafts- und Forstamts werden mit den Aufklebern beklebt. Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH lässt die Aufkleber auf ihren Bussen sowie auf denen von Subunternehmen anbringen – das sind insgesamt rund 230 Fahrzeuge. Die Spedition Fels wird rund 20 Lastkraftwagen mit den Warnhinweisen ausstatten, davon zehn 40-Tonner aus der Maschinenabteilung und zehn Möbel-Lastkraftwagen für Umzüge.

Erster Bürgermeister: „Prüfen Ausstattung städtischer Fahrzeuge mit Abbiegesystemen“

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck sagte: „In einer Fahrradstadt wie Heidelberg mit gleichzeitig hohem Kraftverkehrsaufkommen ist es uns ein großes Anliegen, die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen. Ich hoffe, dass die Aktion viele Radfahrerinnen und Radfahrer für die Problematik des toten Winkels sensibilisieren wird. Der Aufkleber ist ein Baustein von vielen: Auch die Aktionen ,plus5 – Minuten, die schützen‘ sowie ,Schulterblick‘ sollen helfen, Unfälle zu vermeiden. Darüber hinaus prüfen wir derzeit die Ausstattung verschiedener städtischer Fahrzeuge mit Abbiegesystemen.“

Zahlreiche Aktionen zur Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr

Neben der Ausstattung von Fahrzeugen mit dem Aufkleber der AGFK tragen weitere Maßnahmen zur Sicherheit im Radverkehr bei: Die Stadt Heidelberg, das Polizeipräsidium Mannheim und viele weitere Partner haben im Jahr 2014 die Aktion „plus5 – Minuten, die schützen“ ins Leben gerufen. Damit wollen sie Fahrradfahrer motivieren, für ihren Weg fünf Minuten zusätzlich einzukalkulieren, um Unfälle zu vermeiden. Die Aktion „Schulterblick“ schärft indes Autofahrern ein, an den Schulterblick zu denken, um Fahrradfahrer insbesondere beim Rechtsabbiegen oder beim Öffnen der Türe rechtzeitig zu bemerken.

Weitere Informationen:
www.aktionplus5.de

Die Aufkleber können auf der Webseite der AGFK BW gegen eine pauschale Gebühr von 25 Euro pro Bestellung angefordert werden:
www.agfk-bw.de/projekte/toter-winkel-aufkleber/bestellformular