Foto: Greenpeace Mannheim-Heidelberg

Über die Folgen von Billigfleisch für Umwelt, Klima und Tiere und wie man Fleisch aus schlechter Tierhaltung erkennen kann, informierten am vergangenen Samstag, 25. Januar 2020, Aktive der Greenpeace-Gruppe Mannheim – Heidelberg auf dem Bismarckplatz in Heidelberg. Der Aktionstag gegen Billigfleisch fand gleichzeitig in mehr als 50 deutschen Städten statt. Anlass ist eine am selben Tag veröffentlichte Supermarkt-Abfrage von Greenpeace zu den Frischfleisch-Eigenmarken der Supermarktketten Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny, Rewe und Real.

„Das Ergebnis: Rund 88 Prozent stammt von Schweinen, Rindern oder Hühnern, die unter qualvollen und häufig gesetzeswidrigen Bedingungen gehalten wurden – im Handel gekennzeichnet als Haltungsform 1 oder 2″, teilt Greenpeace mit. „Es ist erschreckend, wie viel Tierleid im Sortiment der Supermärkte steckt“, sagt Louisa Koniczek, Ansprechpartnerin von Greenpeace Mannheim – Heidelberg. „Der Handel muss Fleisch aus klimaschädlicher und tierschutzwidriger Produktion aus den Regalen nehmen.“

Wer sich für weniger Tierleid im Kühlregal einsetzen möchte, konnte am Greenpeace-Infostand eine Protestkarte an die Marktleitung seines Supermarktes ausfüllen. „Wir wollen den Supermärkten zeigen, dass ihre Billigfleisch-Politik auf Kritik in der eigenen Kundschaft stößt“, sagt Koniczek. Passanten erhielten Informationen zur Haltungskennzeichnung und einen kleinen Ratgeber, der auf einen Blick zeigt, welches Siegel aus Greenpeace-Sicht aussagekräftig ist.

Abfrage zeigt: Haltungsform reicht nicht aus, um Tierhaltung zu verbessern

Der Handel hatte im April 2019 mit den Haltungsformen 1-4 freiwillig eine einheitliche Kennzeichnung für die Frischfleischprodukte der Eigenmarken eingeführt. Greenpeace startete dazu im Oktober 2019 eine schriftliche Abfrage bei den großen Supermarktketten. „Die Antworten zur Umsetzung der Kennzeichnung, zum Sortiment und zur Bereitschaft, Fleisch aus schlechter Tierhaltung auszulisten, flossen in ein Ranking. Alle Supermärkte schneiden dabei schlecht ab. Mit lediglich 179 von insgesamt 1.000 möglichen Punkten führt Kaufland das Feld an. Edeka, Netto und Real bilden das Schlusslicht. Greenpeace-Ehrenamtliche in ganz Deutschland werden das Frischfleischsortiment der Supermärkte in den nächsten Wochen verstärkt unter die Lupe nehmen, um die Antworten des Handels mit dem tatsächlichen Angebot abzugleichen“, so Greenpeace.

Zum Report:
www.greenpeace.de/abfrage-billigfleisch

 

(Quelle: Presse-Info von Greenpeace Mannheim – Heidelberg)