Fünf Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen, veranstaltete die Stadt Paris gemeinsam mit der französischen Tageszeitung La Tribune am 10. und 11. Dezember 2020 das Pariser Zero Carbon-Forum. An der zweitägigen internationalen Konferenz, die zum Teil in Paris und zum Teil online stattfand, nahmen kommunale Entscheidungsträger, Verbände und Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und Vertreter der Zivilgesellschaft aus verschiedenen europäischen Ländern teil. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz nutzte die Gelegenheit und machte bei der internationalen Konferenz auf die Mannheim Message und den Einsatz Mannheims für die Umsetzung so genannter „Green Deals“ auf lokaler Ebene aufmerksam.

Der erste Veranstaltungstag befasste sich mit den Themen urbane Transformation, Energieeffizienz, CO2-Reduktion und nachhaltige Mobilität und richtete sich vor allem an französische Städte und Stakeholder, die alle dem gemeinsamen Ziel verpflichtet sind, aktive Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität einzuleiten.

Der zweite Konferenztag war internationalen Akteuren gewidmet

Der zweite Konferenztag war internationalen Akteuren gewidmet und beleuchtete Maßnahmen und Fortschritte der Städte im Kampf gegen den Klimawandel und bot insbesondere Städten die Gelegenheit, ihre Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2050 zu bekräftigen – Europas Fahrplan, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

„Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung, die ein gemeinsames Vorgehen aller Regierungs- und Verwaltungsebenen erfordert, um Wirkung zu erreichen“, so OB Dr. Peter Kurz. „Mit der Mannheim Message, die das Hauptergebnis der neunten europäischen Nachhaltigkeitskonferenz in Mannheim war, wird die Bereitschaft der europäischen Städte und Gemeinden unterstrichen, den Europäischen Grünen Deal mit eigenen Programmen auf lokaler Ebene umzusetzen. Zugleich müssen die nationalen Regierungen diese kommunalen Programme unterstützen.“

Mit lokalen Green Deals den internationalen Klimaschutz vorantreiben

Da in Städten 75 Prozent der globalen CO2-Emissionen entstehen und 80 Prozent des globalen Energieverbrauchs lokalisiert sind, tragen sie besondere Verantwortung. Hier eine grundlegende Veränderung vorzunehmen, erfordert Anstrengungen von Wirtschaft, Bürgerschaft und öffentlicher Hand. „Umso wichtiger ist es, dass Städte eigene lokale Green Deals mit allem Akteuren vereinbaren und umsetzen. Damit sind die Städte gemeinsam mit der EU eine treibende Kraft in der internationalen Klimapolitik“, so Dr. Kurz weiter. Er lud die an der Konferenz teilnehmenden Bürgermeister, Städte, Nichtregierungsorganisationen und Institutionen ein, sich der Mannheim Message anzuschließen und eigene lokale Grüne Deals aufzustellen, um gemeinsam an der Bewältigung der größten globalen Herausforderung des 21. Jahrhunderts zu arbeiten.

Hintergrund-Infos

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 einigten sich 197 Staaten einschließlich der EU auf ein neues, globales Klimaschutzabkommen. Im Übereinkommen von Paris wird ein globaler Rahmen festgelegt, um die globale Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Da die Treibhausgasemissionen bei der derzeitigen Klimapolitik bis 2050 voraussichtlich nur um 60 Prozent zurückgehen würden, muss deshalb noch viel mehr getan werden, bis Klimaneutralität erreicht ist. Deshalb hat die Europäische Kommission im Dezember 2019 eine neue Wachstumsstrategie vorgelegt, den sogenannten „Europäischen Grünen Deal“.

Über alle Politikbereiche hinweg sollen diverse legislative und nicht-legislative Maßnahmen ergriffen werden, damit die EU bis 2050 als erster Kontinent klimaneutral ist. Der Europäische Grüne Deal ist darüber hinaus ein integraler Bestandteil der Europäischen Kommission zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und der Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Die Mannheim Message wurde bei der neunten „Europäischen Konferenz nachhaltiger Städte und Gemeinden“, die aufgrund von Covid-19 digital vom 30. September bis 2. Oktober 2020 stattgefunden hat, in Mannheim verabschiedet. Darin formulieren derzeit 40 Städte und Regionen, 51 Organisationen und 117 natürliche Personen ihre Bereitschaft, die europäischen Klimaziele mit Lokalen Green Deals zu unterstützen. Gedanklich sehen sie sich im Einklang mit der „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ sowie mit der „Neuen Leipzig Charta“, die im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 30. November 2020 verabschiedet wurde.

Zur Mannheim Message: hier

 

(Quelle: Stadt Mannheim)