Perlhühner

Ein Ayam Cemani-Huhn führt die jungen Perlhühner durch den Zoo. Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

Die schwarzen Ayam Cemani-Hühner im Zoo Heidelberg bekamen diesen Sommer einen ganz besonderen Job übertragen: Sie sollten junge Perlhühner großziehen. Im Frühsommer legten die Tierpfleger den Cemanis mehrere Perlhuhn-Eier in die Nester, um diese Eier von den Cemanis ausbrüten zu lassen. Die Aktion war erfolgreich: Die schwarzen Hühner übernahmen ihre Aufgabe als Ammenbrüter zuverlässig. Mittlerweile sind die Küken geschlüpft und haben ihre Zieheltern akzeptiert. Insgesamt sind im Zoo Heidelberg nun rund 20 junge Perlhühner zu beobachten.

Aufzucht der Küken ist erfolgreich verlaufen

Fürsorglich, als wären es ihre eigenen Küken, führen die Cemani-Hühner die jungen Perlhühner über das Zoogelände. Bei vermeintlichen Gefahren warnen sie „ihre Jungtierschar“ und bringen sie ins sichere Dickicht. Oft ist die ungewöhnliche Familie zwischen der Afrika- und der Elefantenanlage unterwegs. Seit einigen Tagen erkunden die jungen Perlhühner die Umgebung immer öfter auch auf eigene Faust. Das ist ein gutes Zeichen, denn es bedeutet, dass die Aufzucht der Küken erfolgreich verlaufen ist: Die jungen Perlhühner werden langsam erwachsen und benötigen immer weniger Führung durch die Cemanis. Alles Nötige, was sie zum Leben brauchen, konnten sie von ihren Adoptiveltern lernen. Die Küken habe sich sogar eine besonders nützliche Angewohnheit von den Cemani-Hühnern abgeguckt: Jeden Abend laufen sie von ganz allein in den Stall zurück, um dort die Nacht zu verbringen. So sind die jungen Perlhühner ideal vor Fressfeinden, wie Marder oder Fuchs, geschützt. Dieses Verhalten haben die Cemanis selbst erlernt und geben es nun an die Perlhühner weiter.

Auch wenn ihre Eltern Cemani-Hühner sind, ist nicht zu übersehen, dass die Kleinen in ein paar Wochen ausgewachsene Perlhühner sein werden. Das Gefieder der Küken weist bereits die typische getupfte Färbung auf und derzeit bildet sich eine weitere Perlhuhn-Eigenschaft aus: Die Küken quäken, gackern und meckern lautstark. Fast ständig sind die kleinen „Quasselstrippen“ dabei zu hören. Durch diese lauten Rufe kommunizieren Perlhühner untereinander. Die Cemani-Hühner können hierbei nicht mithalten: Sie verständigen sich über ein deutlich leiseres Gackern, das eher Haushühnern ähnelt.

Perlhühner kommen ausschließlich in Afrika vor

Perlhühner kommen ausschließlich in Afrika vor und leben dort sowohl in Savannen als auch in Wäldern. Sie haben wie alle Hühnervögel einen gedrungenen Körperbau und werden zwischen 40 – 70 cm groß, je nach Art. Das Gefieder der Perlhühner ist meist schwarz oder grau gefärbt und mit feinen weißen Punkten übersät. Diese Punkte erinnern an kleine Perlen, was den Vögeln zu ihrem Namen verholfen hat. Das getupfte Gefieder hat eine wichtige Schutzfunktion: Perlhühner treten meist im Schwarm auf. Durch die Punkte verschmelzen die Hühner optisch zu einer großen Masse, in der einzelne Tiere so für Feinde nicht mehr zu erkennen sind.