Egal ob selbst bemalt, gefärbt, gekauft oder verarbeitet in Hefezopf und Möhrenkuchen – für viele in Deutschland gehören sie zum Osterfest dazu: Hühnereier. Mancherorts suchen Kinder sie hinter Sträuchern und Büschen oder es finden Wettbewerbe beim Eiertragen und -werfen statt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) in Hessen gibt Ihnen Tipps, wie Sie schöne Traditionen und Bräuche wie diese rund um die bunt verzierten Eier am Osterfest umwelt- und tierfreundlicher gestalten können!
Hintergrund
Insbesondere in der konventionellen Landwirtschaft ist die Eierproduktion häufig mit großem Tierleid verbunden – kleine Käfige, wenig Auslauf und das Vernichten von Eiern, in denen männliche Küken heranwachsen sind weiterhin an der Tagesordnung. Über die Probleme der Eierindustrie hat der BUND Hessen bereits informiert. Da den Hühnereiern aufgrund zahlreicher Traditionen an Ostern eine besondere Bedeutung zukommt, möchten wir diese Feiertage nutzen, um Alternativen aufzuzeigen.
Tipps für ein umwelt- und tierfreundliches Osterfest
Da die Nachfrage nach Hühnereiern tendenziell generell sinken muss, und allein mit Eiern aus Betrieben der biologischen Landwirtschaft nicht gedeckt werden kann, stellen wir in diesem Tipp Rezepte und Oster-Ideen vor, die ganz ohne Hühnereier auskommen.
Süße Leckereien
Ob Hefezopf oder Möhrenkuchen, über Ostern wird viel gebacken und genascht. Und das gelingt auch ganz ohne Hühnereier! Versuchen Sie es und werden Sie an Ostern einmal mit pflanzlichen Alternativen kreativ: Beispielsweise können Sie Eier beim Backen mit Leinsamen, Bananen oder Apfelmus ersetzen. Tipps, wie das gelingt, und eine Vielzahl köstlicher Gerichte zur Inspiration finden sich inzwischen zahlreich im Internet. Beispielsweise gibt es auf dem veganen Foodblog Zucker & Jagdwurst eine Sammlung mit veganen Rezepten rund um Ostern. Wem das zu experimentell ist – oder wer einfach gerne bei altbekannten Rezepten bleibt – der kann die Eier einfach 1 zu 1 mit veganem Bio-Eierersatz (auf Basis von Mehl und Stärke) zum Anrühren austauschen. Erhältlich ist der vegane Ei-Ersatz in (Bio-)Supermärkten und Drogeriemärkten.
Bunte Eier – auch ohne Tierleid eine Option
Anstelle von herkömmlichen Eiern können Sie mit pflanzlichen Alternativen kreativ werden: Aus Nüssen, Datteln und gemahlenen Mandeln können Sie „Ostereier“ formen und in Himbeerpulver, Kurkuma, Matchapulver oder Backkakao rollen. So bekommen Sie einen gesunden Snack und ein etwas anderes, aber auch leckeres gefärbtes Ei. Wenn es Ihnen aber ums Färben geht, beispielsweise gemeinsam mit Ihren Kindern, greifen Sie doch zu Holzeiern oder basteln Sie Eier aus Pappmaché oder Öko-Modelliermasse, die Sie selbst bemalen können! Achten Sie dabei auf umweltverträgliche Färbemittel, idealerweise mit pflanzlichen Farbstoffen. Das dankt Ihnen die Umwelt und die Gesundheit Ihrer Kinder!
Müssen doch bunt gefärbte gekochte Eier her, achten Sie unbedingt auf die Haltungsform. Diese muss auf gekochten Eiern nicht angegeben werden, da sie als verarbeitete Lebensmittel gelten. Sicher gehen kann man mit einem Kauf im Biomarkt, hier müssen auch die bunt gefärbten Eier aus biologischer Landwirtschaft stammen.
Darüber hinaus gibt es weitere Ideen, um das Osterfest umwelt- und tierfreundlicher zu gestalten:
- Schokoladiges Osternest: Schokolade im Osternest bringt nicht nur Kinderherzen zum Lachen! Achten Sie beim Kauf möglichst auf eine faire und biologische Produktion sowie ein nachhaltiges Verpackungsdesign. Auch können Sie hier inzwischen sehr leicht zu veganer Schokolade und veganen Süßigkeiten greifen, die ganz ohne tierische Produkte auskommen.
- Leckerer Osterbrunch: Statt Osterlamm schlagen wir einen veganen Osterbrunch vor. Von herzhaften Aufstrichen über frische Salate bis hin zu köstlichen veganen Kuchen – die Möglichkeiten sind vielseitig und zusätzlich auch noch gut für unseren Körper! Denn eine pflanzenbasierte Ernährung vermeidet nicht nur Tierleid, sondern bietet ebenfalls Vorteile für die Umwelt und Gesundheit. Wählen Sie am besten regionale und saisonale Produkte, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und frische Lebensmittel zu erhalten.
- Gemeinsame Zeit: Nutzen Sie die Gelegenheit der gemeinsamen Tage an Ostern, um mit Freunden und Familie über die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung zu sprechen und lassen sich inspirieren, auch über die Feiertage hinaus einen veganen Speiseplan zu verfolgen.
(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)