Es ist wieder soweit – Weihnachten steht vor der Tür und Kinder fangen an, ihre Wunschzettel zu schreiben. Die bunte Vielfalt an Spielwaren ist verlockend, doch können die Kunststoffe aus denen sie bestehen giftige Schadstoffe enthalten, die sowohl dem Kind als auch der Umwelt schaden könnten. Besonders in Puppen und aufblasbaren Spielsachen können Phthalate enthalten sein. Das sind Weichmacher, die im Verdacht stehen Krebserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Erkrankungen des Immun-, Nerven- und Hormonsystems sowie Beeinträchtigungen der Fortpflanzungsorgane zu verursachen.
Obwohl die Stoffe als bedenklich eingestuft werden, dürfen diese erbgutverändernden oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigenden Chemikalien in Spielzeugen für Kinder ab drei Jahren enthalten sein. Die erlaubte Menge (bis zu 1.000 mg / kg (0,1 %)) ist aus Sicht des BUND viel zu hoch: Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind Kinder wesentlich empfindlicher gegenüber chemischen Stoffen als Erwachsene. Noch gravierender ist: Viele Kinderprodukte – wie Taucherbrillen und Schnorchel – gelten nicht als Spielzeug. Für diese Produkte existieren bis heute keine Grenzwerte für Phthalate. Aus Sicht des BUND muss die Politik hier dringend nachbessern.
Laut Umweltbundesamt werden Phthalate mittlerweile überall in der Umwelt nachgewiesen, die in 95 Prozent der Fälle während der Produktnutzung und -entsorgung durch Abrieb, Verdunstung und Niederschläge in Gewässer und Böden gelangen. Wie sich das Vorkommen der verschiedenen Chemikalien der Phthalat-Gruppe auf die Ökologie auswirkt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt.
Was können Eltern bedenkenlos kaufen, um giftfreie Geschenke unter den Weihnachtsbaum zu legen? Eine gute Alternative zu Plastik sind Holz-Spielzeuge oder Puppen aus Naturtextilien. Wenn sie wissen wollen, ob Schadstoffe in Spielsachen vorhanden sind, können Sie die BUND-ToxFox-App verwenden. Sie können Produkte scannen und die App zeigt, ob Schadstoffe enthalten sind. Wenn ein Produkt noch nicht in der App registriert ist, sendet ToxFox eine Anfrage für Sie an den Hersteller. Unternehmen sind dazu verpflichtet, Ihnen Auskunft über vorhandene Schadstoffe zu geben. Die Antwort können Sie anschließend in der App einsehen.
(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)