Zum heutigen „Weltbienentag“ (20. Mai) erinnert der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND Hessen) daran, dass alle einen Beitrag zum Schutz von Wildbienen leisten können. Schon mit einfachen Maßnahmen auf dem Balkon oder im Garten lässt sich viel für die bedrohten Bestäuber erreichen.

Rund 150 Nutzpflanzen und etwa 80 Prozent der Wildpflanzen in Europa sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen – ein großer Teil dieser Leistung wird von Wildbienen erbracht. Ihr wirtschaftlicher Nutzen wird europaweit auf über 15 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Doch intensive Landwirtschaft, Pestizideinsatz und der Verlust naturnaher Lebensräume haben dramatische Folgen: Mehr als die Hälfte der heimischen Wildbienenarten gilt als gefährdet.

4 Tipps für einen wildbienenfreundlichen Garten / Balkon

Garten und Balkon haben viel Potenzial, wertvolle Lebensräume für Wildbienen und andere Tiere zu werden – vorausgesetzt, sie sind naturnah gestaltet. Die folgenden Tipps helfen, die biologische Vielfalt zu fördern:

1. Auf blühende Vielfalt setzen

Versiegelte oder geschotterte Vorgärten bieten weder Nahrung noch Unterschlupf – sie verschlechtern das Kleinklima und haben negative Folgen für die Artenvielfalt. Besser: Eine vielfältige Bepflanzung mit heimischen Wildblumen und Kräutern. Gestalten Sie Ihr Beet im besten Fall so, dass von Frühjahr bis Herbst heimische Blumen blühen: Wiesen-Primel (Primula veris), Moschus-Malve (Malva moschata) und Berg-Aster (Aster amellus) sind nur einige Beispiele. Ideal sind auch Pflanzen, die über einen langen Zeitraum blühen, etwa Gewöhnlicher Dost (Oregano; Origanum vulgare) oder Zitronenthymian (Thymus x citrodorus) – sie erfreuen Wildbienen und Menschen gleichermaßen.

2. Nistplätze schaffen

Etwa drei Viertel der heimischen Wildbienenarten nisten im Boden. Freiliegende Bodenstellen, Lehmhügel oder Sandflächen sind deshalb besonders wertvoll. Auf dem Balkon eignen sich selbstgebaute Nisthilfen aus Schilfrohr, Bambus oder markhaltigen Pflanzenstängeln für Arten, die in Hohlräumen nisten. Viele käufliche „Insektenhotels“ sind leider oft ungeeignet – wer selbst baut, kann jedoch Materialien und Aufbau besser anpassen.

3. Pestizide vermeiden

Einer der Hauptgründe für das große Insektensterben ist der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel zur Schädlingsbekämpfung. Doch durch die giftigen Pestizide sterben auch viele andere nützliche Helfer wie die Wildbienen. Dabei geht es auch anders: Natürliche Alternativen sind Methoden, die Schädlinge auf umweltschonende Weise in Schach halten – etwa durch Mischkulturen, bei der sich Pflanzen gegenseitig schützen, Fruchtfolgen, die Schädlingen die Nahrung entziehen, oder robuste Sorten, die von Natur aus weniger anfällig für Krankheiten sind.

4. Torffreie Erde verwenden

Viele Blumenerden enthalten nährstoffreichen Torf – doch der stammt aus Mooren, die dafür zerstört werden. Dabei sind Moore nicht nur wertvolle Biotope, sie sind auch wichtige Kohlenstoffspeicher. Torffreie Erde schützt Klima und Artenvielfalt – und ist für den Hausgebrauch längst problemlos verfügbar. Einfach auf Labels wie „torffrei“ achten.

 

(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)