Als ein „spannendes Best Practice-Beispiel“ bezeichnete Bensheims Umweltdezernent Adil Oyan die Fassadenbegrünung am Haus von Familie Reisacher in Auerbach. Entlang von Drahtseilen, die im Erdreich vor der Wand zur Darmstädter Straße hin bis hoch an das Hausdach gespannt sind, wächst Hopfen. Damit wird bei Sonnenschein die Wand vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt – sobald das Wachstum des erst vor wenigen Wochen eingepflanzten Hopfens weiter fortgeschritten ist. Außerdem entsteht Lebensraum für Insekten und somit ein ökologischer Mehrwert.
Stadtverwaltung begutachtet Projekte für den Klimaschutz
Frank Wienecke vom Team Klimaschutz, Umwelt und Energie und Anika Weber vom Team Gebäudemanagement, die gemeinsam mit Adil Oyan den Ortstermin bei Steffen Reisacher wahrgenommen haben, ließen sich das Projekt und die Idee dahinter erläutern. Nun sollen Möglichkeiten ausgelotet werden, solche oder ähnliche Maßnahmen in Bensheim zu wiederholen und auch an städtischen Immobilien auszutesten.
Im Rahmen eines Testprojekts hat Reisacher außerdem Bensheims erste Algenwand an seinem Gartenhaus anlegen lassen. Algen gelten als Luftreiniger, die aktiv Luftschadstoffe binden. Die Effekte in Innenräumen werden derzeit vom Fraunhofer Institut wissenschaftlich dokumentiert und untersucht. Erkenntnisse der Bensheimer Algenwand sollen helfen, großflächige Algenwände an Fassaden von großen Unternehmen möglich zu machen und so das Stadtklima positiv zu beeinflussen.
Steffen Reisacher engagiert sich vielfältig für Projekte dieser Art: „Wir sind überzeugt, dass unsere Kinder uns fragen werden: „Was hast Du eigentlich zum Thema Klimaschutz zwischen 2020 und 2030 getan? – Wir hoffen, dass wir für andere Beispiele und Ideen geben können“, sagt er und appelliert: „Man muss auch nicht große Projekte machen. Jeder kann zum Beispiel sein Heizverhalten anpassen und weniger Fisch oder Fleisch essen.“ Oyan hob das überzeugende Engagement Reisachers für den Klimaschutz hervor und bedankte sich für den guten Austausch.
(Quelle: Stadt Bensheim)