„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu deren Lösung jeder seinen Teil beitragen kann. Mit unserem Sonderprogramm haben wir einen Strauß an Maßnahmen und Projekten zusammengeführt, der unsere Landschaft, aber auch die Städte und Gemeinden sowie die Straßen- und Wegränder bunter sowie blüten- und damit insektenreicher machen wird“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (MdL), am 16. April 2019 in Stuttgart anlässlich der Vorstellung der Broschüre „Für Flora und Fauna. Mit Herz und Verstand.“
Begleitend zur Umsetzung des Sonderprogramms haben die beteiligten Ressorts die Broschüre erstellt, die auf anschauliche Weise einen Eindruck von den vielfältigen Aktivitäten des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt vermitteln soll. Die Broschüre kann im Internet heruntergeladen oder in ausgedruckter Form, dies ganz überwiegend auf Graspapier, kostenlos bestellt werden.
Umwelt-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium arbeiten Hand in Hand
„Der dramatische Rückgang der Tier- und Pflanzenarten bedroht unsere Lebensgrundlagen und er gefährdet die Zukunft nachfolgender Generationen. Wir müssen dringend handeln, um den Verlust der Artenvielfalt noch begrenzen zu können. Mit dem Sonderprogramm hat sich die Landesregierung auf den Weg gemacht, das Artensterben in Baden-Württemberg aufzuhalten. Mit Mitteln des Programms haben wir beispielsweise zusätzliche Landschaftspflegemaßnahmen sowie Erstpflegemaßnahmen in Schutzgebieten umgesetzt. Außerdem haben wir ein umfangreiches Insektenmonitoring gestartet, um die Datengrundlage zu verbessern. Nun gilt es, die angestoßenen Projekte und Maßnahmen langfristig fortzuführen und die biologische Vielfalt im Land dauerhaft zu stärken“, sagte Umweltminister Franz Untersteller.
„In Baden-Württemberg gibt es rund 27.000 Hektar Grünflächen entlang der Straßen. Für uns ist dieses ‚Straßenbegleitgrün‘ weit mehr als nettes grünes Beiwerk. Durch die ökologische Pflege dieser Flächen wirken wir dem Artenrückgang aktiv entgegen und fördern die biologische Vielfalt. Eine Aufwertung der straßenbegleitenden Grünflächen und die Förderung von Amphibienschutzanlagen sind wirksame Mittel, um unser Ziel zu erreichen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann es gelingen, den bedrohlichen Trend des Artensterbens zu stoppen. Das Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Verkehrsminister Winfried Herrmann.
„Das im November 2017 von der Landesregierung ins Leben gerufene Sonderprogramm wird gemeinsam von Landwirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsministerium umgesetzt und setzt klare Signale. Wir werden deshalb den eingeschlagenen Weg konsequent gemeinsam fortsetzen“, betonten die drei Minister. Allein im Jahr 2018 seien im Rahmen des Agrarumweltprogramms FAKT von den Landwirten rund 16.000 Hektar Blühflächen angelegt worden, so Landwirtschaftsminister Peter Hauk. „Das entspricht einer Fläche von mehr als 22.000 Fußballfeldern. Unsere Bauern stellen damit unter Beweis, dass ihnen der Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist“, erklärte Hauk.
Baden-Württemberg: Jetzt neun Biomusterregionen
Auch der ökologische Landbau habe im Südwesten im vergangenen Jahr gut zugelegt. „Wir haben jetzt insgesamt neun Biomusterregionen. Mit einem Zuwachs von beinahe 20 Prozent an ökologisch bewirtschafteter Fläche im Jahr 2018 liegen wir im Ländervergleich mit an der Spitze. Nahezu jeder siebte Hektar wird bei uns ökologisch bewirtschaftet. Unsere Bauern haben geliefert und werden das weiterhin tun“, betonte der Minister. Jetzt gelte es mehr denn je, die heimische Landwirtschaft weiter in ihren Anstrengungen zu unterstützen. Jeder Bürger habe beim Griff in die Ladentheke die Chance, Verantwortung für die Bauern in Baden-Württemberg zu übernehmen und qualitativ hochwertige Produkte entsprechend zu honorieren.
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