Weiher

Foto: PVH Heidelberg

Zum dritten Mal veranstaltet das baden-württembergische Umweltministerium die Internationale Seen-Fachtagung zum 1989 ins Leben gerufenen Aktionsprogramm Sanierung Oberschwäbische Seen, SOS (22. bis 24. Oktober 2018). Die rund 150 Vertreter von Kommunen, Verbänden und Interessengruppen sowie von Bildungs- und Forschungseinrichtungen befassen sich mit der nachhaltigen Nutzung und Sanierung von Seen am Beispiel der „Blauen Augen“ im Naturerlebnisraum Oberschwaben. Zu den „Blauen Augen“ gehören rund 2.300 stehende Wasserflächen in der oberschwäbischen Landschaft nördlich des Bodensees.

„Heute dienen zahlreiche ‚Blaue Augen‘ wieder als wertvoller Lebens- und Erholungsraum“

„Oberschwaben ist reich an kleinen und großen Gewässern. Und ich bin sehr froh, dass wir es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geschafft haben, sie zu erhalten und viele sogar aufzuwerten“, sagte Umweltminister Franz Untersteller. „Heute dienen zahlreiche ‚Blaue Augen‘ wieder als wertvoller Lebens- und Erholungsraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das ist das Ergebnis des Aktionsprogramms oberschwäbische Seen.“

Neben dem Land sind derzeit 47 Kommunen und vier Landkreise am SOS beteiligt, gemeinsam finanzieren sie auch das Programm. Aktuell werden Maßnahmen an fast 100 Seen und Weihern betreut. Die Internationale Seen-Fachtagung findet alle zehn Jahre statt, in diesem Jahr nach 1998 und 2008 das dritte Mal. Sie dient der Standortbestimmung und dem gegenseitigen Austausch über Landesgrenzen hinweg. In die Diskussionen fließen auch Erkenntnisse und Erfahrungen aus anderen Seengebieten ein.

„Die Sanierung und nachhaltige Nutzung der Gewässer ist eine Daueraufgabe“

„Die Sanierung und nachhaltige Nutzung der Gewässer ist eine Daueraufgabe, die wir gemeinsam bewältigen müssen“, so Umweltminister Untersteller. „Es gilt immer wieder aufs Neue, zum Beispiel die Nutzungskonflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu thematisieren und aufzulösen, Flächen zu extensivieren, Nährstoffeinträge zu verringern. Auch müssen wir stärker als früher auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren. Wir sehen, dass das Aktionsprogramm oberschwäbische Seen nach wie vor gebraucht wird.“

Untersteller kündigte an, dass das Land bald mit den beteiligten Partnern des Aktionsprogramms Gespräche über eine Laufzeitverlängerung des SOS führen wird. Nach derzeitigem Stand endet das Programm 2020, das Land möchte die Arbeit gerne fortsetzen. „Ohne das fortwährende Engagement aller Beteiligten wären viele der ‚Blauen Augen‘ heute in einem sehr bedenklichen Zustand“, so Untersteller.