Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat dem Kabinett am 10. Juli 2018 den dritten Monitoring-Kurzbericht zu Klimaschutzgesetz und Integriertem Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK) vorgelegt. Umweltstaatssekretär Andre Baumann berichtete dem Kabinett über die Entwicklung der CO2-Emissionen in 2016 und über den Umsetzungsstand der im IEKK vereinbarten Maßnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen.
CO2-Emissionen 2016 erneut leicht gestiegen
„Wie das Vorjahr hat auch das Jahr 2016 eine leichte Erhöhung der Treibhausgasemissionen gebracht. Das liegt vor allem daran, dass der Verkehr und damit die verkehrsbedingten Emissionen deutlich zugenommen haben“, sagte Baumann. Zur Begründung verwies er vor allem auf die nationalen und internationalen Rahmenbedingungen im für den Monitoringbericht maßgeblichen Jahr 2016, die es Baden-Württemberg schwergemacht hätten: der niedrige Zertifikatepreis im europäischen Emissionshandelssystem, niedrige Öl- und Gaspreise, hohes Wirtschaftswachstum, Stagnation beim Kohleausstieg.
Im Ergebnis bedeute das: „Wir kommen unserem Etappenziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um ein Viertel gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, bislang nicht näher. Das heißt, dass der Weg zu unserem Ziel – minus 90 Prozent bis 2050 – immer steiniger wird.“ Derzeit werde das Zielszenario bis 2050 überprüft und überarbeitet, erläuterte Baumann weiter. „Daran anknüpfend machen wir uns auch intensive Gedanken, welche neue Maßnahmen wir benötigen oder welche bekannten Maßnahmen wir stärker in den Fokus rücken müssen, um die Anforderungen aus dem Klimaschutzgesetz zu erfüllen.“
In Bezug auf die Umsetzung der 108 Maßnahmen im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept zog Baumann eine positive Bilanz. Fast 100 der Maßnahmen, mehr als 90 Prozent, seien bis 2017 bereits umgesetzt worden oder befänden sich in der laufenden Umsetzung, so der Umweltstaatssekretär. Das seien vier mehr als 2016.
Ergänzende Informationen
Im Basisjahr 1990 wurden in Baden-Württemberg 89,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente emittiert. 2014 war mit 75,3 Millionen Tonnen der vorläufige Tiefststand erreicht, das entsprach einer Reduktion gegenüber 1990 um rund 15,5 Prozent. 2016 wurden dagegen 78,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen, gegenüber 1990 ein Minus von nur noch etwa 12 Prozent.