Damit die Mobilitätswende gelingt, muss auch das Informationsangebot für die Bürger verbessert werden. Gerade durch eine neue, direkte, individuell passende und persönliche Form der Information kann besser z.B. über multimodale Mobilitätsangebote vor Ort aufgeklärt werden. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg fördert Mobilitätszentralen, die Infos und Dienstleistungen rund um die Mobilität vor Ort anbieten und bündeln, um ein übersichtliches Mobilitätsangebot zu schaffen.

„Mit den neuen Mobilitätszentralen wollen wir eine individuelle Mobilitätsberatung schaffen, um verstärkt über die Beförderungsangebote des öffentlichen Personennahverkehrs, der Sharing-Anbieter für (Elektro)-Autos und Fahrräder und die Verknüpfung der Mobilitätsformen untereinander zu informieren. Über die Informationen hinaus, sollen auch Angebote für umweltfreundliche Alternativen zum eigenen Auto vermittelt werden. So gelingt das Umsteigen leichter“, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Hermann bei der Bekanntgabe der Förderzusagen heute (3. August 2021).

Um den ÖPNV in Baden-Württemberg weiter zu stärken, hatte das Ministerium für Verkehr im Sommer 2020 den Förderaufruf „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“ veröffentlicht, im Rahmen dessen auch die Errichtung und der Betrieb von Mobilitätszentralen als umfassende Serviceeinrichtungen gefördert werden konnte. Die eingereichten Projektanträge aus den Landkreisen Calw und Main-Tauber sowie aus Lörrach und Heidelberg erhielten vom Land nun eine finanzielle Unterstützung.

Stationäre und mobile Mobilitätszentralen künftig im Einsatz

Die bewilligten Projekte haben eigene innovative Ansätze gewählt, um künftig mehr Bürger über nachhaltige Mobilitätsangebote zu informieren. Die Mobilitätszentralen werden allesamt ein umfassendes Leistungsangebot anbieten, dass u.a. die Beratung der vor Ort angebotenen Mobilitätsformen, Fahrplanauskünfte, Tarifauskünfte und -beratungen sowie den Fahrkartenvertrieb umfasst. Zudem werden sie barrierefrei ausgestaltet sein.

In Heidelberg besteht mit dem Zentrum für umweltbewusste Mobilität (ZUM) bereits eine ökologisch ausgerichtete Mobilitätsberatung in der Nähe des Hauptbahnhofs. Mit dem Projekt „ZUMobil“ soll dies nun um ein ortsflexibles, dezentrales Angebot erweitert werden. Hierfür wird die Stadt Heidelberg wetterfeste Faltpavillions beschaffen, die künftig mit E-Lastenrädern in die einzelnen Stadtteile gefahren werden. Damit können sich die Bürger künftig direkt in deren unmittelbaren Wohn- und Arbeitsumfeld über nachhaltige Mobilitätsangebote informieren. Das Vorhaben wird vom Land mit etwa 25.000 Euro gefördert.

Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität der Stadt Heidelberg: „Wir freuen uns sehr, dass das Verkehrsministerium unser Projekt ZUMobil fördert. Gerade in Heidelberg als attraktivem Wohnort mit einem konstant hohen Bevölkerungszuwachs ist es besonders wichtig, schnellstmöglich gerade mit Neubürgerinnen und Neubürgern ins persönliche Gespräch über ihr Mobilitätsverhalten zu kommen und für die Mobilitätswende zu werben. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass in Zeiten von Umbrüchen in der eigenen Lebenssituation Menschen eine höhere Bereitschaft zu Verhaltensänderungen haben. Diese Chance können wir mit ZUMobil nun noch besser nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger vor Ort über nachhaltige Mobilitätsangebote zu informieren.“

Förderprogramm Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität

Die Förderung von Mobilitätszentralen ist Bestandteil des Förderaufrufs „Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität“, den das Ministerium zur Stärkung des ÖPNV im Sommer 2020 veröffentlicht hatte. Das Land unterstützt die Antragssteller bei den einmalig anfallenden Investitionskosten für die Einrichtung einer Mobilitätszentrale sowie deren Betrieb für die Dauer von zwei Jahren mit bis zu 50 Prozent. Neben der Förderung von Mobilitätszentralen konnten im Rahmen der Innovationsoffensive auch ‚Gesamtkonzepte aus Buslinien und On-Demand Verkehren‘ eine Förderung erfahren.

 

(Quelle: Land Baden-Württemberg)