ecoGuide, Wasserverunreinigung, Albersweiler, Queich

Archivfoto: PVH Heidelberg

In der vergangenen Woche kam es erneut zur Trübung der Queich bei Albersweiler. Vertreter der Stadt- und Verbandsgemeindewerke Annweiler waren zeitnah vor Ort und haben an verschiedenen Stellen Wasserproben entnommen. „Mit Kenntnisnahme der Verunreinigung durch den Ortsbürgermeister wurde die Meldekette unmittelbar in Gang gesetzt“, so ein erstes Fazit von Landrat Dietmar Seefeldt (Landkreis Südliche Weinstraße). „Zur Analyse der Proben wurde durch die Kreisverwaltung ein breit gefächertes Screening veranlasst, die Ergebnisse stehen derzeit noch aus. Es gilt diese abzuwarten, die Situation ist aber anders als bei den früheren Schadereignissen, weil früher Proben genommen werden konnten.“

Anlässlich des erneuten Auftretens der Trübung der Queich sensibilisiert Landrat Dietmar Seefeldt die Bürger weiter für die Thematik der Regenwasserkanalisation: „Die Trennkanalisation sammelt Schmutzwasser und Regenwasser in zwei verschiedenen Kanälen. Das von Dachflächen, Terrassen, Hofflächen, Wegen und Straßen in Regenkanäle geleitete Regenwasser fließt über Rückhaltebecken direkt in das nächste Gewässer“, so Seefeldt. Damit sei die Zuordnung von Beobachtungen zur Einfärbung der Queich im Bereich von Annweiler und Albersweiler zum Verursacher in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen schwierig gewesen: In die Queich entwässerten etliche Bereiche aus Trennkanalisation, zudem trage die Queich als Gewässer mit hoher Fließgeschwindigkeit die Schadstoffwelle rasch weiter, ein konkreter Einleitepunkt sei dann sehr schnell nicht mehr erkennbar.

„Das Regenwasser nimmt in diesen Bereichen mit Trennkanalisation, beispielsweise im Industriegebiet Queichhambach, aber auch ganze Straßenzüge von Annweiler und Albersweiler nicht den Umweg über die Kläranlage, sondern wird direkt in die Queich abgeleitet. Dazu wurde sowohl eine aufwändige Aufklärungskampagne bei den im Industriegebiet ansässigen Betrieben durch persönliches Aufsuchen durch die untere Wasserbehörde, als auch bei der Bevölkerung in Form von Veröffentlichungen im Amtsblatt zur Problematik unabsichtlicher Einleitungen in die Regenwasserkanalisation unternommen“, so der Landrat, der die Bürger zudem bittet, sich bei Beobachtungen unmittelbar an die untere Wasserbehörde (Telefon 0 63 41/9 40-2 18 oder -2 12) und außerhalb der üblichen Dienstzeiten an die Polizeiwache in Annweiler (Telefon 0 63 46/96 46 19) zu wenden.

Landrat Dietmar Seefeldt hält fest: „Wir nehmen die Vorfälle weiterhin sehr ernst. Wir haben freiwillig eine ganze Reihe von Gewässerschutzmaßnahmen ergriffen und scheuen den damit verbundenen Zusatzaufwand auch weiterhin keinesfalls. Denn allen Beteiligten ist bewusst, dass wir jetzt das Mögliche beitragen müssen, um solche untragbaren, schädlichen Einflüsse auf das empfindliche Ökosystem der Queich abzustellen. Auch, um nachfolgenden Generationen die Südpfalz so schön und intakt zu hinterlassen, wie wir sie erleben dürfen.“ „Sobald die Ergebnisse der Proben vorliegen, wird weiter informiert“, teilt der Landkreis Südliche Weinstraße mit.

Landkreis behält die Queich im Fokus

Der Landkreis behält in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Ehrenamtlichen die Queich im Fokus, um im Fall von Schadensereignissen in der Queich die Schadensquelle eingrenzen und die Verursacher zur Verantwortung ziehen zu können. In Zusammenarbeit mit der oberen Wasserbehörde SGD Süd in Neustadt und dem Landesamt für Umwelt, Mainz, wurden Maßnahmen festgelegt, um dieses Vorhaben verbindlich umzusetzen. Unter anderem haben die Stadt- und Verbandsgemeindewerke Annweiler über die Sommermonate eventuelle Fehlanschlüsse im Kanalsystem überprüft. Fehlanschlüsse oder Ursachen der Verunreinigungen konnten dabei nicht festgestellt werden. Zudem wurden zur weiteren Optimierung der Meldekette entlang der Queich zwei zusätzliche Probenahmestellen in Landau und Offenbach eingerichtet. Durch den künftigen Einsatz von Datenloggern beziehungsweise Datenfernübertragung in der Queich soll die Wasserqualität in Zukunft kontinuierlich kontrolliert werden.

 

(Quelle: Landkreis Südliche Weinstraße)