Er wird seit 1988 jedes Jahr am 1. Dezember begangen: der „Welt-AIDS-Tag“. An diesem wird der Menschen gedacht, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind. Ein wichtiges Ziel hierbei ist es, Menschen mit HIV und AIDS zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken. Der „Welt-AIDS-Tag“ ruft dazu auf, weltweit Zugang für alle zu Prävention und Versorgung zu schaffen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) und die Deutsche Aidshilfe (DAH) informieren aus diesem Anlass mit einer gemeinsamen Kampagne unter dem Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst“.

Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV

Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Noch lange nicht alle haben Zugang zu den Medikamenten, die ihr Leben retten können. Noch immer erleben Betroffene Diskriminierung und Stigmatisierung. Im Jahr 2021 steht der „Welt-AIDS-Tag“ unter dem Motto „Ungleichheiten beenden. AIDS beenden. Pandemien beenden“. Es soll Verantwortliche in Politik, Wirtschaft, Medien und anderen Bereichen daran erinnern, dass sie einen Beitrag leisten können. Denn es ist längst möglich, die AIDS-Epidemie zu beenden.

Bis Mitte der 1990er-Jahre führte eine HIV-Infektion meist zur tödlichen Erkrankung AIDS, da es keine dauerhaft wirksamen Behandlungsmöglichkeiten gab. Heute stoppen gut verträgliche HIV-Medikamente die Vermehrung des Virus im Körper. Zudem ist HIV unter Therapie auch beim Sex nicht mehr übertragbar. Menschen mit HIV können Kinder zur Welt bringen, ohne dass es zu einer Übertragung kommt. Dementsprechend muss eine chronische HIV-Infektion die Lebensqualität nicht mehr beeinträchtigen – in keinem Lebensbereich.

Das Ziel kann nur eines sein: Alle Menschen ohne HIV müssen Zugang zu Informationen und Schutzmöglichkeiten erhalten, HIV-positive Menschen medizinische Behandlung und jede Unterstützung, die sie brauchen. Außerdem gilt es, offen über das Tabu-Thema HIV zu sprechen. Die Prognose einer HIV-Infektion hängt weiterhin entscheidend davon ab, wie frühzeitig nach der Infektion sie festgestellt wird.

Daten / Fakten zur Lage in Deutschland:

  • In Deutschland leben rund 90.700 Menschen mit HIV.
  • 2020 haben sich 2.465 Menschen neu mit HIV infiziert. Tendenz: sinkend.
  • 96 Prozent der Menschen mit HIV-Diagnose nehmen HIV-Medikamente.
  • Rund 10.800 Menschen in Deutschland wissen nichts von ihrer Infektion und erhalten deswegen keine Behandlung.
  • Deswegen erkranken immer noch rund 1.000 Menschen pro Jahr an AIDS oder einem schweren Immundefekt – obwohl es vermeidbar wäre.
  • Etwa 30.000 Menschen sind bisher in Deutschland an den Folgen von AIDS gestorben.

Insgesamt sind die AIDS-Zahlen in Deutschland im weltweiten Vergleich relativ günstig, dennoch wird jedem nicht monogam lebenden sexuell aktiven Menschen empfohlen, sich nach Risikosituationen auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen testen zu lassen. Gesundheitsämter warnen nachdrücklich vor dem Risiko, sich bei ungeschützten Sexualkontakten mit Gonokokken, dem Erreger der Gonorrhoe, zu infizieren. Die Multiresistenzen bei Gonokokken haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sodass eine Therapie der Gonorrhoe in der Regel nur noch mit Reserveantibiotika gelingt.

Beratungsangebote der Stadt Mannheim

Seit Mitte März 2020 musste in Folge der Corona-Pandemie das Angebot der STI/AIDS-Beratungsstelle des Fachbereichs Jugendamt und Gesundheitsamt stark eingeschränkt werden. Erfreulicherweise ist es seit August wieder möglich, das Beratungs- und Testangebot in ähnlicher Form wie vor der Corona-Pandemie anzubieten. Das anonyme und kostenlose Beratungs- und Testangebot des Gesundheitsamts zu sexuell übertragbaren Infektionen wird seitdem wieder stark nachgefragt.

Weitere Informationen:
Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim
Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen / AIDS-Beratung
R 1, 12, 68161 Mannheim
Telefon 06 21/2 93-22 49 oder
www.mannheim.de/buerger-sein/sti-aids-beratung

 

(Quelle: Stadt Mannheim)