Die vielfältige Landschaft in und um Heidelberg – fruchtbare Äcker, Mischwälder, Neckarauen, ehemalige Steinbrüche oder Weinberge – zeugen von unterschiedlichen Bodentypen. Darüber informieren nun insgesamt fünf Schautafeln an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Die Stadt Heidelberg, der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, die Umweltbildungsplattform „Natürlich Heidelberg“ und das Regierungspräsidium Karlsruhe haben sie gemeinsam umgesetzt und am 25. Juni 2025 offiziell im Handschuhsheimer Feld eingeweiht.

Neues Info-Angebot an fünf unterschiedlichen Standorten

Böden entstehen über Jahrtausende durch Verwitterung, organische Ablagerungen, menschliche Nutzung und die Arbeit Abermillionen von Mikroorganismen und Bodenlebewesen. Als Grundlage unserer Ernährung, Kohlenstoff- und Wasserspeicher sowie als vielfältiger Lebensraum verdienen sie unseren besonderen Schutz. In ihrem Grußwort freute sich die Leiterin des städtischen Umweltamtes, Sabine Lachenicht, über das neue Informationsangebot, das an fünf unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet die Bedeutung der verborgenen Welt unter unseren Füßen ins Bewusstsein rückt.

„Hier im Handschuhsheimer Feld befindet sich die Speisekammer Heidelbergs. Dank der neuen Informationstafeln erfahren die Bürgerinnen und Bürger, wie sich der fruchtbare Boden über mehrere Jahrtausende gebildet hat und die Bevölkerung nun schon seit vielen Jahrhunderten mit lokalen Produkten versorgt. So können wir für den Schutz und die Erhaltung dieser wertvollen Lebensgrundlage sensibilisieren“, sagte Lachenicht.

Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald ergänzte: „Dem Schutz der Böden sind wir als UNESCO Global Geopark in vielerlei Hinsicht verpflichtet, denn sie tragen zur Biodiversität, zum Klimaschutz und zur Ernährungssicherheit bei. Daher nehmen wir diesen Tag auch zum Anlass und zeigen hier in Heidelberg die mobile Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum der Auszeichnung als UNESCO Global Geopark.“

Im Anschluss führte Monika Rößing, Referentin Bodenschutz beim Regierungspräsidium Karlsruhe, die Anwesenden in ihrem Vortrag tiefer in die Entstehung der verschiedenen Bodentypen rund um Heidelberg ein. „Im Gegensatz zum nährstoffreichen Ackerland in Handschuhsheim, findet sich im Stadtwald in Heidelberg eine nährstoffarme und saure Erde auf Basis von Buntsandstein, die ideal für die Forstwirtschaft ist. Auf den flachgründigen Böden des Handschuhsheimer Steinbruchs, dessen Ryolithwände an die vulkanisch aktive Zeit vor rund 290 Millionen Jahren erinnern, ist heute ein wertvolles Biotop entstanden, in dem trockenresistente Pflanzen und Tiere wie die Schlingnatter zu Hause sind.

Fruchtbar und humusreich ist dagegen der Untergrund der Neckarauen, die regelmäßig unter Wasser stehen und daher als Grünland oder Wald genutzt werden. Rößing schloss mit den Worten: „Ich möchte betonen, wie wichtig mir die Erhaltung unserer Böden ist – nicht nur für die regionale Produktion, sondern auch für die kommenden Generationen, für meine Enkel. Es liegt mir sehr am Herzen, dass wir gemeinsam alles tun, um die Böden zu erhalten und nachhaltig zu bewirtschaften. Nur so können wir unsere regionale Wirtschaft stärken und eine lebenswerte Zukunft sichern.“

Poster-Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum des UNESCO Global Geopark

Auf reges Interesse stieß die Poster-Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum des UNESCO Global Geoparks, die zeigte, welche Anforderungen durch die Agenda 2030 an eine mit dem UNESCO-Siegel ausgezeichnete Institution bestehen und wie der Geo-Naturpark diese mit Leben erfüllt.

 

(Quelle: Stadt Heidelberg / Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald)