Die Ergebnisse der im Sommer in Schwetzingen durchgeführten Profilmessfahrten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liegen nun vor und verdeutlichen nochmals die Temperaturunterschiede zwischen bebauten und unbebauten Gebieten. Stark versiegelte und wenig begrünte Flächen werden zu Hitzeinseln, dort bleibt es auch im Verlauf der Nacht heißer als im Umland.

Das Wetter am Messtag im August war typisch hochsommerlich mit einem blauen wolkenlosen Himmel und Temperaturen über 30 Grad Celsius. In der Meteorologie werden Tage, an denen die Temperatur über 30 Grad liegt, als Hitzetage bezeichnet. Wenn die Temperatur dann in der Nacht nicht unter 20 Grad fällt, sprechen Fachleute von einer Tropennacht. Die Zahl der Hitzetage und Tropennächte hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und wird als Folge des Klimawandels weiter steigen, was die Lebensqualität in Städten erheblich beeinträchtigen kann.

Um zu erkennen, welche Bereiche in Schwetzingen besonders betroffen sind, hatte die Stadtverwaltung zuvor eine etwa 16 Kilometer lange Strecke, die unterschiedliche Flächennutzungstypen und Bebauungsstrukturen abdeckt, definiert. Diese Route wurde vom Messfahrzeug des DWD, einem mit Messinstrumenten ausgestatteten Kleinbus, zu verschiedenen Tageszeiten befahren, um so die Entwicklung im Tagesverlauf zu verdeutlichen: am Nachmittag, am Abend sowie vor Sonnenaufgang am kommenden Tag.

Während der Messfahrt zur Nachmittagszeit verzeichnete die Carl-Theodor-Straße mit einer Lufttemperatur von fast 33 Grad Celsius die höchsten Temperaturen. Zeitgleich war es außerhalb des Stadtgebiets im Wald und auf den Feldern 4 Grad kühler. Dieser Temperaturunterschied stieg dann im Verlauf des Tages an. Die innerstädtischen Bereiche verzeichneten am Abend Temperaturen von bis zu 29 Grad Celsius, die Lufttemperatur in den offenen, weniger bebauten Bereichen lag nur bei 23 Grad Celsius. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages kühlten die unbebauten Gebiete auf 16 Grad Celsius ab, während die Lufttemperatur in der Innenstadt weiterhin bei rund 20 Grad Celsius lag – laut Definition handelte es sich in diesem Gebiet somit um eine Tropennacht.

2025: Klimaanalyse gemeinsam mit Plankstadt

Die Messdaten sollen in die für 2025 geplante modellgestützte Klimaanalyse einfließen. Den Zuwendungsbescheid des Landes Baden-Württemberg zur Finanzierung des Vorhabens im Rahmen des Förderprogramms KLIMOPASS hat die Stadt jetzt erhalten. Anfang 2025 sollen die Arbeiten für die Klimaanalyse beginnen, die im Konsortium mit der Nachbarkommune Plankstadt erstellt wird. Die das gesamte Stadtgebiet umfassende Klimaanalyse schafft eine Grundlage für zukünftige Planungen und Klimaanpassungsstrategien. Abhilfe zur Reduktion der Hitzebelastung im Sommer können vor allem Entsiegelungs- und Begrünungsmaßnahmen schaffen.

 

(Quelle: Stadt Schwetzingen)