Studierende können in deutschen Hochschulmensen immer häufiger und abwechslungsreicher pflanzlich schlemmen. Bereits zum achten Mal hat PETA bundesweit Universitätskantinen zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema Veganismus befragt. Basierend auf den Antworten der 37 teilnehmenden Studierendenwerke wurden Auszeichnungen im Sinne gastronomischer Sterne verliehen und die vegan-freundlichsten Mensen 2024 gekrönt. Die Mensa Kepler des Studierendenwerks Heidelberg hat dabei vier Sterne bekommen.

„Wer vegane Gerichte wählt, kann auf einfache und gesunde Weise Tierleid verhindern und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt, uns Menschen und die eigene Gesundheit tun“, sagt Björn Thun, Fachreferent bei PETA. „Ein pflanzenbasiertes Speisenangebot deckt die Ernährungsbedürfnisse und -wünsche vieler Menschen ab, die tierische Produkte ablehnen – sei dies aus ethischen, religiösen, umwelttechnischen oder gesundheitlichen Gründen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die deutschen Studierendenwerke auf die Nachfrage reagieren und ihr veganes Angebot kontinuierlich und kreativ erweitern.“

Top-Mensa mit rein vegan / vegetarischem Angebot

Neu dabei in diesem Jahr ist die seit Oktober 2023 vegetarisch / vegane Mensa Kepler in Heidelberg. Zum Start hat sie im PETA-Ranking direkt vier Sterne bekommen. In Heidelberg nimmt das Personal regelmäßig an veganen Schulungen teil. Allerlei Snacks auf Pflanzenbasis stehen neben fleischfreien Hauptgerichten stets auf dem Speiseplan. Ein Lebensmittelautomat stillt den kleinen Hunger mit veganen Angeboten. Es gibt Aktionstage für veganes Essen. Allerdings fehle es der Mensa noch an veganen Nachspeisen, teilt PETA mit.

Die Bewertungskriterien

Die Beurteilungskriterien bezogen sich u.a. auf das tägliche und vielfältige Angebot an veganen Gerichten sowie die spezielle Schulung des Personals. Auch das vegane Angebot an Vor- und Nachspeisen sowie Snacks ging in die Bewertung mit ein. Zudem wurde berücksichtigt, ob Aktionswochen oder -tage zum Thema vegane Ernährung veranstaltet werden. In die Beurteilung floss außerdem ein, ob ein Vegan-Tag angeboten oder regelmäßig für rein pflanzliche Gerichte geworben wird. Wie sich die jeweilige Mensa im Laufe der Jahre entwickelt hat, spielte ebenfalls eine Rolle.

Veganes Angebot nimmt stetig zu

Fast alle teilnehmenden Mensen haben täglich mindestens eine rein pflanzliche Speise im Angebot – meist sogar mehrere. Bei einem Großteil gibt es auch vegane Vor- und Nachspeisen. Viele organisieren Mitarbeiterschulungen und Aktionswochen, meist zum jährlichen Welt-Vegan-Tag am 1. November oder zum Veganuary. Einige der ausgewählten Mensen der Studierendenwerke bieten mittlerweile eine vielfältige Auswahl an veganen Speisen an, weswegen sich viele in diesem Jahr verbessern konnten und an einer Drei-Sterne-Bewertung erfreuen können.

Die Entwicklung zeigt, dass die vegane Ernährung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Eine 2023 veröffentlichte Studie kam zum Schluss: Werden pflanzliche Gerichte in Hochschulmensen als Standardoption angeboten und Gerichte mit tierischen Produkten nur auf Nachfrage, wird die vegane Mahlzeit zu knapp 82 Prozent gewählt. Insgesamt bieten die Studierendenwerke einfallsreiche vegane Gerichte wie Soja-Döner, Pho, Szegediner Tofugulasch, „Wald-Weinberg-Ragout“ mit Rotweinchampignons sowie veganes Eis an.

PETA Deutschland begeht 2024 ihr 30-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass fordert die Organisation, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und Grundrechte erhalten. PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden.

 

(Quelle: PETA Deutschland e.V.)