In der Diskussion um Erneuerbare Energieanlagen werden immer wieder Argumente vorgetragen, dass für Windräder Bäume gefällt werden und für Solarfreiflächenanlagen Ackerflächen für den Nahrungsmittelanbau verloren gingen. Bei diesen Betrachtungen werde die Dimensionen und der Nutzen von Wind- und Solaranlagen unberücksichtigt gelassen“, so der Verband für Wirtschaft und Umwelt (VWU) und der Landesverband Solarenergie in Rheinland-Pfalz.

Der VWU verweist auf eine Veröffentlichung von Prof. Michael Sterner von der OTH Regensburg und Autor des Spiegel-Bestsellers „So retten wir das Klima“, wonach ein Windrad ca. 6.000 Tonnen CO2 beim derzeitigen bundesdeutschen Strommix auf einer Fläche von einem halben Hektar vermeidet. Dagegen speichere der Wald auf gleicher Fläche lediglich sechs Tonnen CO2. Ein Windrad im Wald vermeide daher 1.000 Mal mehr CO2 als die Bäume auf der Fläche. Zudem verweist der nachhaltige Wirtschaftsverband darauf, dass es in Rheinland-Pfalz über eine halbe Milliarde Bäume gäbe und mehr als eine Million Bäume pro Jahr aus wirtschaftlichen Gründen gefällt werden. Außer Acht werde bei der Diskussion um Bäume oder Windräder gelassen, dass ein heutiges Windrad in der sechs Megawattklasse den Strom für 10.000 Elektroautos liefern könne. Zudem erspare dieses Windrad 30-40 Millionen Liter Rohöl pro Jahr für die gleiche Anzahl an Benziner.

In Rheinland-Pfalz werde ca. 45.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Winterraps benötigt, der dann zu Biodiesel verarbeitet werde. Das allein belege bereits, dass ein erheblicher Teil der Landwirtschaftsfläche überhaupt nicht für die Nahrungsmittelproduktion vorgesehen wird. Biodiesel werde in Verbrennermotoren nur zu 20 Prozent zur Fortbewegung genutzt. Die restlichen 80 Prozent der Energie werde in unnütze Wärme gewandelt. Dies belege, wie ineffektiv und unwirtschaftlich ein Verbrennerauto und wie riesig die Ressourcenverschwendung aus Ackerlanderträgen sei. Eine Solaranlage auf dem Acker ermögliche einem Elektroauto 200 Mal mehr Reichweite als ein von Bioenergiepflanzen gespeister Diesel.

Das Fazit der Verbände: Windräder und Solaranlagen seien für Klimaschutz, Artenvielfalt und Naturschutz äußerst wichtig. Die Nachteile der Erneuerbaren Energieanlagen dagegen verhältnismäßig gering.

 

(Quelle: VWU – Verband für Wirtschaft und Umwelt / LSE – Landesverband Solarenergie Rheinland-Pfalz)