Ein bislang von vielen Hockenheimern wenig beachtetes Schmuckstück hatte am vergangenen Sonntag seinen großen Auftritt : die Hockenheimer Streuobstwiese. Die Agenda-Gruppe „Tag der Natur“ ließ den Nutzen dieser Wiese erfahrbar und lebendig werden. Mit einem „Tag der Streuobstwiese“ gewann das Gelände in der Lußheimer Straße viel Beachtung, und wahrscheinlich zum ersten Mal in der Geschichte dieses Grundstücks kamen weit über hundert große und kleine Gäste, um zu hören, zu sehen und zu schmecken, was eine Streuobstwiese einzigartig macht.
Dazu hatte sich das Team „Tag der Natur“ einiges einfallen lassen. Ein Apfellauf für die Kinder und ein Quiz zum Thema Streuobstwiese machte den kleinen Gästen viel Spaß. Zehn verschiedene Apfelsorten konnten verkostet werden, und so mancher Besucher fand seine neue Lieblingsapfelsorte. Dass Äpfel auch in verarbeiteter Form ein Genuss sind, bewiesen die verschiedenen Apfelkuchen, die vom Tauschring der Lokalen Agenda frisch gebacken worden waren. Petra Diehm brachte es auf den Punkt: „Die Kuchen sind absolut lecker!“
Um 15.00 Uhr lud der Pomologe Erwin Holzer aus Bad Schönborn zu einem Rundgang über die Wiese ein. Viele Besucher folgten seinen interessanten Erklärungen und Geschichten und konnten ihre Fragen zum Thema beantworten lassen.
Streuobstanbau ist in vielerlei Hinsicht wertvoll
Streuobstanbau ist in vielerlei Hinsicht wertvoll: auf umweltfreundliche Weise werden hier alte Obstsorten erhalten, die eine Fülle von genetischem Potenzial enthalten, das bei Züchtungen bedeutsam ist. Außerdem bieten die Bäume zahlreichen Insektenarten eine Nahrungsquelle, allen voran Wildbienen, Honigbienen und Hummeln.
Um diesen nützlichen Insekten zusätzlichen Lebensraum zu bieten, steht auf der Streuobstwiese ein großes Insektenhotel. Leider wurde es im Sommer Opfer von Flammen. Elke Schollenberger, Agenda-Beauftragte der Stadtverwaltung, nutzte diesen Tag, um Handwerkerinnen und Handwerker zu mobilisieren, die beim Wiederaufbau des Insektenhotels beziehungsweise beim Bau neuer Insektenhotels mitmachen wollen. „Es haben sich einige Menschen gemeldet, die mithelfen wollten. Aber wir können gut noch einige mehr gebrauchen“, so Schollenberger. „Das Material, das benötigt wird, kann über die Lokale Agenda beschafft werden. Was wir brauchen sind Menschen, die mit Säge, Bohrmaschine und Meterstab umgehen können. Wir freuen uns, wenn sich noch ein paar Engagierte bei mir melden“.
Elke Schollenberger ist erreichbar unter:
Telefon 0 62 05/21 20 60
Die Gruppe „Tag der Natur“ war mit ihrer Veranstaltung höchst zufrieden. Das schöne Herbstwetter hat sicherlich zum Erfolg des Tages beigetragen. Birgit Kaschta vom Team wünscht sich: „Auf so viel Zuspruch wie heute hoffen wir bei unserem nächsten Tag der Natur, der im Frühjahr 2023 wieder stattfinden wird!“
(Quelle: Stadt Hockenheim)