Der Verband für Wirtschaft und Umwelt und der Landesolarverband Rheinland-Pfalz fordern Bund und Land Rheinland-Pfalz auf, schnellstens die unnötigen Einspeisebegrenzungen bei Wind- und Solarenergie abzuschaffen. Statt über problematische Laufzeitverlängerungen bei Atomkraftwerken zu debattieren, sollte die Öffentlichkeit lieber das Naheliegende fordern, nämlich den Abbau bürokratischer Hemmnisse bei den Erneuerbaren Energien, so die beiden Verbände.
Nach wie vor bestehe die unsinnige Regelung im EEG, dass die Einspeisung von Solarenergie in das Stromnetz auf 70 Prozent der Solarernte begrenzt werden muss, der Rest müsse selbst verbraucht oder die Anlage abgeregelt und so der Stromertrag reduziert werden. Angesichts des diskutierten Energienotstandes eine Regelung, die umgehend kassiert werden müsse. Jede Kilowattstunde Strom, die durch Wind und Solar erzeugt werden, sollte auch den Verbrauchern zu Verfügung gestellt werden können.
„Eine Verschwendung von Stromertrag durch Wind und Sonne, wie von der Vorgängerregierung beschlossen, ist ein Luxus, den wir uns nicht weiter leisten können“, so Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Initiative Südpfalz-Energie. Er verweist dabei auf die Meta-Studie des Thinktank aus 2021, wonach sich sowohl Deutschland als auch Rheinland-Pfalz energetisch selbst versorgen kann.
Laut Fraunhofer ISE liege der verschenkte Solarstrom bei 2,5 Prozent, die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie spricht in einer Studie von 4,5 Prozent Einspeiseverluste von Solarstrom durch die 70 Prozent Abregelung. An einzelnen Tagen könnte sogar 17 Prozent der Tagesernte aus der Sonne verloren gehen.
Die Verbände begrüßen, dass erste Signale aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die Abregelung von Solar- und Windstrom ab 2023 streichen wollen. Dass die Streichung dieser Regelung nicht früher komme und gerade in der jetzigen Hochphase der Solarstromerzeugung nicht mehr greife, sei unverständlich. Rheinland-Pfalz müsse sich stärker einsetzen, dass Blockaden bei der Erzeugung Erneuerbaren Stroms schneller abgebaut werden, so das Fazit der Verbände.
(Quelle: VWU e.V. – Verband für Wirtschaft und Umwelt Rheinland-Pfalz)