Zwischen Parkring, Bismarckstraße und Universitätsmensa gelegen, bildet der Rest des historischen Mannheimer Friedrichsparks heute eine durch das Eisstadion und seine Nebenanlagen geprägte Freifläche. Die verbliebenen Grünflächen zwischen Eisstadion und den umgebenden Straßen haben heute nur eine geringe soziale Kontrolle und Aufenthaltsqualität. Das Gelände ist im Eigentum des Landes Baden-Württemberg, das noch im Laufe des Jahres den Abriss des Eisstadions plant. Damit bietet sich für die Stadt Mannheim nun die Chance, diese innenstadtnahe, historisch bedeutsame Fläche neu zu entwickeln. Hierbei soll eine attraktive, zusammenhängende Parkfläche entstehen und eine bauliche Weiterentwicklung des Universitätscampus ermöglicht werden. Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat nun den entsprechenden Bebauungsplans als Satzung beschlossen.
„Der Satzungsbeschluss ist der Abschluss eines jahrelangen Prozesses, der zum einen die Weiterentwicklung des Friedrichsparks als auch die dringend notwendige Erweiterung der Universität umfasst. Mit den neuen Hörsälen und Seminarräumen stärken wir den Lehrstandort Mannheim als attraktive Campus-Universität mit kurzen Wegen ohne Barrieren. Gleichzeitig wird der Park vergrößert und neu geordnet. Durch die Nutzung von Studierenden, Mitarbeitenden und der Anwohnerschaft erreichen wir eine Aufwertung und Belebung. Der neue Bebauungsplan bedeutet auch eine ökologische Aufwertung des Parks, zum Beispiel durch die Fassadenbegrünung, durch große Abstände zwischen den Gebäuden und die Reduzierung von Flächenversiegelung“, erläutert Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
„Die Fläche mit den Neubauten wird klima- und umweltverträglicher sein“
Der für die Stadtentwicklung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer ergänzt: „Die Fläche mit den Neubauten wird klima- und umweltverträglicher sein, als es die jetzige Situation ist. Zusammen sind die drei geplanten Gebäude gerade einmal halb so groß wie die Grundfläche des Eisstadions. Zwischen den Gebäuden wurden große Fugen angeordnet, um große Bäume zu erhalten und den Luftaustausch nicht zu behindern.“
Der Bebauungsplan sieht vor, dass drei Neubauten entlang der Bismarckstraße errichtet werden. Diese ergänzen das historische Schlossensemble und schaffen in Verbindung mit dem neuen Friedrichspark einen zusammenhängenden Campus mit Parkfläche. Zwischen den Gebäuden sind Abstände von rund 23 Metern vorgesehen. Neben einer extensiven Dachbegrünung beinhaltet der Bebauungsplan auch eine umfangreiche Fassadenbegrünung.
Der westliche Teil bleibt von den Planungen unberührt
Die dann weitläufige und nicht mehr zerschnitte Grünfläche dahinter soll durch den Wechsel aus offenen Wiesen- und Rasenflächen einerseits sowie baumbestandenen, hainartigen Bereichen andererseits Biotope für unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten schaffen und eine vielfältige und qualitätsvolle Freiraumnutzung ermöglichen. Der neue Bebauungsplan umfasst dabei nur den östlichen Teil des Friedrichsparks – der westliche Teil bleibt von den Planungen unberührt. Die für die weitere Entwicklung notwendige Änderung des Flächennutzungsplans durch den Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim wurde auf den Geltungsbereich des Bebauungsplans begrenzt.
(Quelle: Stadt Mannheim)