Die gestern (18. November 2021) im SWR-Fernsehen gezeigten Missstände auf einem Schlachthof in der Pfalz sind aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes und seines Landesverbands Rheinland-Pfalz kein Einzelfall. Sie fordern schärfere Kontrollen in den Betrieben und höhere Strafen bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.
Im Politikmagazin „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ waren Aufnahmen zu sehen, bei denen Pferde, Schweine und Rinder vor ihrer Schlachtung unzureichend betäubt wurden; beim Zutrieb kamen verbotene Elektrotreiber zum Einsatz. „Die von Tierschützern dokumentierten Missstände in dem Pfälzer Schlachthof sind brutal und entsetzlich. Offenbar ohne jeglichen Sachverstand werden Tiere hier bei Bewusstsein geschlachtet. Wir fordern eine umgehende Schließung und eine harte Bestrafung von solch systematischer Tierquälerei“, kommentiert Andreas Lindig, Vorsitzender des Deutschen Tierschutzbunds Landesverband Rheinland-Pfalz.
Regionale Schlachtbetriebe: aus Tierschutzsicht grundsätzlich zu befürworten
„Leider sind es oft die kleinen Schlachthöfe, die auffallen“, erklärt Frigga Wirths, Fachreferentin für Tiere in der Landwirtschaft beim Deutschen Tierschutzbund. Da regionale Schlachtbetriebe aus Tierschutzsicht grundsätzlich zu befürworten sind, weil lange Transportwege für die Tiere entfallen, stellt die Expertin klar: „Kleine, regionale Schlachtbetriebe müssen erhalten bleiben, aber dies darf nicht dazu führen, dass Tierquäler-Klitschen entstehen, in denen Tiere von ungeschultem Personal abgemetzelt werden. Kleine Schlachthöfe sind nur dann gut, wenn mit fachlicher Expertise und unter Berücksichtigung aller Tierschutzanforderungen geschlachtet wird.“ Um dies zu gewährleisten braucht es aus Sicht der Tierschützer mehr Personal in den Veterinärämtern, engmaschigere Kontrollen sowie eine verpflichtende Videoüberwachung in den Schlachtbetrieben.
(Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.)