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Mit ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern wurde die Bestandsanalyse der Mobilität in Mannheim diskutiert. Bürgermeister Ralf Eisenhauer (li. stehend) eröffnete die Veranstaltung. Foto: Stadt Mannheim

Der Masterplan Mobilität 2035 bildet die Grundlage für nachhaltige Mobilität in Mannheim und ist die Fortschreibung des Anfang der 1990er Jahre zuletzt aufgestellten Verkehrsentwicklungsplans für die Stadt. Ziel ist es, eine gesamtheitliche Strategie zur Gestaltung der Mobilität und des Verkehrs für die kommenden 15 bis 20 Jahre zu entwickeln, die Aspekte des Klima- und Umweltschutzes, des demographischen Wandels und eine intensive Stadtentwicklung berücksichtigt.

Nachdem Ende September die Eckpunkte und Ziele für den weiteren Prozess vom Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossen worden waren, wurden nun die bisherigen Ergebnisse der Bestandsanalyse knapp 40 zufällig ausgewählten Mannheimerinnen und Mannheimern präsentiert und zur Diskussion gestellt. Der Bürgerworkshop im Stadthaus – unter Einhaltung der Corona-Regelungen – bildete den Abschluss der ersten Beteiligungsreihe zum Masterplan Mobilität, die nach der Auftaktveranstaltung im Mai über den Sommer mit fünf Stadtteilforen und einer parallel laufenden Onlinebeteiligung ergänzt wurde.

„Zukunftsfähige Mobilität funktioniert nur, wenn sie von den Mannheimerinnen und Mannheimern auch akzeptiert und genutzt wird. Deshalb ist es uns wichtig, die Bürgerschaft in den Prozess eng einzubeziehen. Der Workshop dient dazu, die in den Stadtteilforen herausgearbeiteten Stärken und Schwächen des Verkehrs erneut zu beleuchten und den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, sich selbst einmal verkehrsplanerischen Herausforderungen an exemplarischen Hauptverkehrsstraßen oder Plätzen zu stellen“, erläuterte der für die Verkehrsplanung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Unterschiedliche Mobilitätsangebote beleuchtet

In der Diskussion wurden die unterschiedlichen Mobilitätsangebote Kfz-Verkehr, Radverkehr, Fußverkehr und ÖPNV beleuchtet. Insgesamt wurde deutlich, dass die Herausforderung darin besteht, allen Verkehrsteilnehmenden ausreichend Platz einzuräumen – und das in einem begrenzten öffentlichen Raum. Gewünscht wurden getrennte Führungen für den Fuß- und Radverkehr sowie eine klare Trennung zum Kfz-Verkehr, beispielsweise durch sogenannte „protected bike lanes“. Auch sollten die Radwege in ihrer Ausführung an die steigende Nachfrage nach E-Bikes oder Lastenräder angepasst werden. Für Fußgänger wurde sich mehr Sicherheit nicht nur im Zentrum, sondern auch in den Außenbereichen gewünscht. Der öffentliche Nahverkehr solle besonders Pendler dazu animieren, vom Auto auf Bus und Bahn umzusteigen und das Angebot müsse dementsprechend optimiert werden. Die Ticketstruktur solle zudem verständlicher und vielfältiger werden.

Weitere Beteiligungsformate folgen

Die Teilnehmenden des Bürgerworkshops waren vorab über eine Zufallsstichprobe beim Einwohnermeldeamt ausgewählt worden und kamen gleichermaßen aus den äußeren Stadtteilen sowie aus der Kernstadt. Rund die Hälfte war unter 40 Jahre alt, insgesamt bewegte sich die Altersstruktur zwischen 23 und 85 Jahren. Voraussichtlich Anfang 2022 soll mit der Fertigstellung der Bestandsanalyse der nächste Meilenstein erreicht werden. Dem werden sich weitere Beteiligungsformate anschließen. Insgesamt sind für die Erarbeitung des Masterplans drei Jahre vorgesehen. Start war bereits 2020 mit ersten Analysen und dem Datenaustausch, sodass der Abschluss des Prozesses für Sommer 2023 anvisiert ist.

 

(Quelle: Stadt Mannheim)