Bettdecken, Schlafsäcke oder Winterjacken – Daunen stecken in vielen Produkten, die wir im Alltag nutzen. Sie halten uns warm, sind weich und gelten außerdem als ein umweltfreundliches Naturprodukt. Zu wenig beachtet wird jedoch, dass die leichten Federn trotz EU-Verbot oft durch den „Lebendrupf“, also von lebenden Gänsen, gewonnen werden. Besonders in China, wo ein Großteil unserer Daunen herkommt, ist diese Produktionsweise weit verbreitet. Demgegenüber steht der „Totrupf“, bei dem die Daunen und Federn nach der Schlachtung abgenommen werden. Aber geht das auch anders?

Alternativen zur Federfüllung: Bio-Schurwolle, Kapok, Baumwolle oder Hanf

Manche Hersteller von Bettwaren greifen auf Eiderdaunen zurück. Diese werden von Hand aus den verlassenen Nestern der Eiderenten gesammelt, sind dementsprechend aber auch recht teuer. Alternativ finden Daunen aus artgerechter Haltung Verwendung. Als Orientierung beim Kauf kann dabei zum Beispiel das Siegel „Downpass“ dienen. Ein weiteres Siegel ist der „Responsible Down Standard“ der NGO „Textile Exchange“. Dieses Siegel will sicherstellen, dass Enten und Gänse, von denen die Daunen gewonnen werden, gemäß diverser Tierwohl-Kriterien gehalten werden, sodass keine lebenden Tiere entfedert werden und keine Zwangsernährung stattfindet. „Wenn Sie aber vollständig auf Federfüllung bei Ihren Bettwaren verzichten wollen, dann achten Sie auf Bio-Schurwolle, Kapok, Baumwolle oder Hanf als Füllmaterialien“, rät der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Landesverband Hessen.

Outdoor-Kleidung

Auch für Outdoor-Kleidung gibt es zahlreiche Zertifizierungen für Tierschutzstandards in der Daunenindustrie. Als strengste gilt der Global Traceable Down Standard (Global TDS), da bei Produkten mit diesem Siegel die Rückverfolgung bis zu den Vögeln möglich ist. Lebendrupf ist bei diesem Siegel untersagt. Viele Hersteller nachhaltiger Produkte haben darüber hinaus eigene Standards. Nichtsdestotrotz ist es grundsätzlich besser, auf einen Kauf von Daunen komplett zu verzichten und die Alternativen dazu in Betracht zu ziehen.

 

(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)