Schwalben gelten als Frühlingsboten und Glücksbringer. Die Mehlschwalbe hat sich dem Menschen besonders eng angeschlossen, denn sie baut ihre Nester knapp unter ein überstehendes Dach an die Hauswand. Sie ist die typische Schwalbe des Siedlungsraums und kommt nicht nur in Dörfern, sondern auch in Kleinstädten und den Randlagen der Großstädte vor. Doch heute sind ihre Bestände gefährdet und sie braucht unsere Hilfe.
Schwalben sind brutplatztreue Vögel
Wenn sich unsere Mehlschwalben Ende August auf die Reise ins tropische Afrika begeben, bleiben ihre Nester an Dachvorsprüngen von Häusern verlassen zurück. Doch Schwalben sind brutplatztreue Vögel, die im nächsten Frühjahr wieder an ihren alten Niststandort zurückkehren. Bis zur Rückkehr können wir ihnen helfen, in dem wir zusätzliche Nester aufhängen. Solche Kunstnester sind im Fachhandel erhältlich und halten viele Jahre. Sie werden in der Regel schnell angenommen, wenn schon Schwalben in der Nähe brüten. Im Idealfall werden mehrere Nester nebeneinander angebracht, denn Schwalben sind Koloniebrüter. Um vor herabfallendem Kot zu schützen, können breite Bretter etwa 50 cm unter den Nestern angebracht werden.
Kehren die Mehlschwalben im nächsten April oder Mai zurück, können sie unmittelbar mit dem Brutgeschäft beginnen und müssen kein neues Nest bauen. Das sparrt ihnen Zeit, die sie in eine zweite Brut investieren können. Oft finden die Mehlschwalben in unserer Landschaft auch keine Lehmpfützen und damit kein Baumaterial für ihre Nester mehr. Auch gegen diese von uns Menschen verursachte Wohnungsnot helfen die Kunstnester.
Übrigens: Das Herabschlagen der Mehlschwalbennester ist verboten! Wer es dennoch tut, muss mit Strafe rechnen. Alternativ zum Kauf können Sie künstliche Mehlschwalbennester aus einer Sägemehl-Gips-Mischung selbst herstellen.
(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)