Der Schutz der Bäume und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit für die Besucher der Ludwigshafener Parkinsel, wird durch regelmäßige Baumkontrollen und -pflegemaßnahmen gewährleistet. Dies stellen Mitarbeitende beim Bereich Grünflächen und Friedhöfe des Wirtschaftsbetriebs Ludwigshafen (WBL) auch im Zuge des bevorstehenden Festivals des Deutschen Films sicher.
Ein Punkt zur Gewährleistung einer langen Lebensdauer von Bäumen ist die Minimierung von Einflüssen, die den Standort beeinträchtigen. Das hängt natürlich von der Bodenbeschaffenheit und hier von der Bodenfeuchtigkeit ab. Je nasser ein Boden ist, desto geringer darf die Belastung sein. In 2021 stand das Wasser zu Beginn der angedachten Aufbauzeit des Festivalgeländes Ende Juli noch zirka 30 bis 50 Zentimeter hoch auf der Veranstaltungsfläche. Um eine Abtrocknung des Bodens zu beschleunigen, wurde das oberflächig anstehende Wasser abgepumpt. Eine Woche später konnte auch nach Aufgrabung kein anstehendes Wasser mehr festgestellt werden. In Folge der trotzdem noch vorhandenen Restfeuchte im Boden wurde zur Reduzierung von Verdichtungen durch Maschinen und Geräte, der Einsatz von Lastverteilungsplatten vorgegeben.
Wenn das Filmfestival beendet und der Abbau vollzogen ist, findet eine gemeinsame Begehung mit dem Veranstalter statt, bei der die Beeinträchtigungen festgehalten werden. Im Anschluss wird die Fläche gelockert, Substrat nachgelegt und die Fläche planiert. In diesem Jahr werden zusätzlich rund 1.000 Belüftungsinjektionen durchgeführt und die Bohrlöcher mit natürlichen Bodenhilfsstoffen verfüllt, um ein Aufbrechen der verdichteten Bodenschichten und eine Verbesserung der durchwurzelten Fläche zu erreichen.
Historische Parkanlage mit besonderer Flora und Fauna
Die Baumgesundheit ist gerade vom Standort abhängig. Die Parkinsel entstand Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bau des Luitpoldhafens. Der ehemalige Hartholzauenwald, bestehend aus Eichen und Ulmenbeständen wurde wenigstens einmal im Jahr überflutet. Auf der Parkinsel stehen zirka 3.300 Bäume, davon rund 1.350 Ahorn, gefolgt von Hainbuche mit etwa 370 und Eiche mit 315 Stück. Die Platane mit 113 Stück steht an sechster Stelle. Sie wurde im Zuge der Anlage des Stadtparks 1901 angepflanzt. Die Bedeutung der Bäume auf dem ersten Stadtpark der Stadt Ludwigshafen definiert sich über Ökologie, Ökonomie sowie soziale, kulturelle und funktionale Qualität. Das zusammen hat Einfluss auf den Lebenszyklus und damit die Dauer der Nutzbarkeit einer Freianlage. Da spielen Gestaltung, Klimafunktion, Wohlbefinden eine Rolle für die Menschen.
2001 wurde die Parkinsel mit rund 34 Hektar zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und gilt auf Grund ihrer besonderen Flora und Fauna und der damit einhergehenden Erholungsfunktion als historische Parkanlage.
(Quelle: Stadt Ludwigshafen)