Esra Bayrak arbeitet seit 10 Jahren in der Seniorenpflegeeinrichtung. Foto: ASB

(fek). „Bitte lasst Euch impfen!“, sagt Esra Bayrak und wendet sich damit an die Öffentlichkeit. Die 32-Jährige erkrankte Mitte November 2020 an Covid-19. „Das Schlimmste war die Atemnot“, berichtet sie. Die Angst vor dem Ersticken. Dazu kam Übelkeit, Dauerhusten und der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn. Noch heute leidet sie an den Folgen der Erkrankung. Sie fühlt sich schlapp und müde, ihre Atemwege haben sich verkürzt. „Ich muss täglich ein Spray gegen Asthma benutzen, um die Lunge zu entlasten“, erzählt sie.

Keine weiteren Fälle in der Seniorenpflegeeinrichtung „In Wieblingen alt werden“

Esra Bayrak arbeitet seit 10 Jahren in der vollstationären Seniorenpflegeeinrichtung „In Wieblingen alt werden“ des ASB Region Mannheim / Rhein-Neckar. Sie infizierte sich über einen privaten Kontakt, sie hatte keine Vorerkrankungen. „Zum Glück blieb es ein Einzelfall“, sagt Leiterin Arifah Genthner. „Wir haben damals sehr schnell reagiert“, berichtet sie. Maskenpflicht seit März 2020, tägliche Schnelltests und ein striktes Hygienekonzept verhinderten weitere Infektionen. Mittlerweile sind 96 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner geimpft, ebenso 90 Prozent des Personals. Mit Lockerungen ist Arifah Genthner dennoch weiter vorsichtig.

Notarzt des ASB infizierte sich im Einsatz – mehrere Wochen Intensivstation

Bereits im März 2020 infizierte sich der Notarzt Christian Blesch. Foto: ASB

Bereits im März 2020 infizierte sich der Notarzt Christian Blesch. Der 41-Jährige steckte sich bei einer Patientin während der Arbeit an – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. „In den ersten Tagen waren die Abstriche sogar noch negativ“, erinnert er sich, „doch dann kam das Fieber“. Wenig später lag er bereits auf der Intensivstation im Mannheimer Klinikum und wurde 12 Tage künstlich beatmet. Er wurde sediert, dennoch war es für ihn eine schreckliche Zeit. „Ich hatte schlimme Albträume“, sagt er heute. In den folgenden Monaten fühlte er sich „extrem schlapp“, konnte kaum aufstehen und nahm 17 Kilo ab. Auch Christian Blesch hatte keine Vorerkrankungen. Seit September ist er wieder im Einsatz. Der Anästhesist arbeitet im Universitätsklinikum Mannheim, etwa dreimal im Monat ist er im Rettungsdienst im Einsatz. Mittlerweile ist auch er zweimal geimpft. Eine große Erleichterung für ihn.

Impfungen für Mitarbeitende möglich machen

Gerade im Rettungsdienst, bei Krankentransporten und in Pflegeeinrichtungen waren und sind Mitarbeitende besonders gefährdet, sich mit Covid-19 zu infizieren. „Es war uns ein ganz wichtiges Anliegen, unsere Mitarbeitenden so schnell wie möglich impfen zu lassen“, sagt Joachim Schmid, Geschäftsführer des ASB Mannheim / Rhein-Neckar. Mittlerweile ist ein Großteil der Belegschaft durchgeimpft. „Dennoch legen wir weiterhin sehr großen Wert auf die Einhaltung der Hygienevorschriften“, betont Schmid. So muss beispielsweise nach einem Krankentransport mit einem Covid-19 Patienten das Fahrzeug gründlich desinfiziert werden, belastend ist für die Mitarbeitenden unter anderem auch das Tragen von speziellen Schutzanzügen.

In der offiziellen Priorisierung werden nun auch Ehrenamtliche von Hilfsorganisationen in den kommenden Wochen geimpft werden können. „Wir werden alles tun, um unsere Ehrenamtlichen dabei zu unterstützen“, sagt Joachim Schmid. Denn letztlich wird nur ein umfassender Impfschutz dazu beitragen, die weltweite Pandemie einzudämmen.

 

(Quelle: ASB Baden-Württemberg e.V., Region Mannheim / Rhein-Neckar)