Mit einem Fotobanner des zerstörten „Immerather Doms“ demonstrierten Greenpeace-Aktivisten am 13. März 2021 vor der Heiliggeist-Kirche in Heidelberg und in 46 weiteren Städten vor historischen Kirchen wie der Dresdner Frauenkirche und dem Aachener Dom. Die Klimaschützer forderten einen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle, für die in Deutschland noch immer Dörfer und Kirchen zerstört werden. Der fast 130 Jahre alte „Immerather Dom” (offiziell: St. Lambertus-Kirche) wurde 2018 – gegen starken Protest – für den Tagebau Garzweiler II abgerissen. „Armin Laschet will Kirchen und Klima für Braunkohle zerstören“, stand auf einem weiteren Banner.
„Wenn ausgerechnet ein Christdemokrat wie Armin Laschet Kirchen für Kohle einreißen lässt, dann bringt das die rücksichtslose Klimapolitik der Union auf den Punkt”, sagt Greenpeace-Sprecherin Carolin Karaca in Heidelberg. „Will Laschet Vorsitzender einer zukunftsgewandten Partei sein, darf er nicht länger eine gestrige Energiepolitik betreiben, die Klima, Kirchen und Natur zerstört.”
Entscheidung zum weiteren Braunkohleausbau wird im April getroffen
Trotz des beschlossenen Kohleausstiegs plane Laschet, den Braunkohleabbau in NRW auszuweiten. Die Leitentscheidung zu den künftigen Abbaugrenzen der Tagebaue wird im April erwartet. Damit würden über 1.500 weitere Menschen ihre Heimat verlieren, Dörfer und Kirchen abgerissen. Im Rheinland wurden bereits mehr als 45.000 Menschen für Braunkohletagebaue umgesiedelt und über 100 Dörfer und Weiler samt jahrhundertealten Kirchen und Kulturdenkmälern zerstört.
„Armin Laschets Braunkohlekurs stößt auch in der Kirche auf öffentliche Kritik. In einem im Februar veröffentlichten Appell von über 50 Organisationen fordern katholische und evangelische Kirchenverbände, die Zerstörung von Heimat und Dörfern zu stoppen und mit der anstehenden Leitentscheidung die bedrohten Ortschaften zu erhalten – auch für den Klimaschutz. Aktuelle Gutachten belegen, dass es für die Energieversorgung in Deutschland keinen Grund gibt, Dörfer für Braunkohletagebaue zu opfern“, teilt Greenpeace Mannheim-Heidelberg mit.
(Quelle: Greenpeace Mannheim-Heidelberg)