Weder Radfahrer noch Fußgänger haben eine Knautschzone und die Gefahr lauert im „toten Winkel“. In der Vergangenheit ist es bundesweit schon mehrfach zu tödlichen Unfällen mit größeren Kommunalfahrzeugen gekommen. Daher hat der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) zehn seiner Entsorgungs- und Streufahrzeuge für ein sichereres Ludwigshafen mit Abbiegeassistenten nachgerüstet.

Der „tote Winkel“ ist der von Fahrzeuglenkern trotz Rückspiegel nicht einsehbare Bereich seitlich des Fahrzeuges. Als Maßnahmen zur Gefahrenminderung wurde zum 1. Januar 1992 die StVZO geändert, so dass ein zweiter großwinkeliger Rückspiegel und seitliche Schutzvorrichtungen für größere LKW über 3,5 t eingeführt wurden. 2007 hat die EU eine Ausstattung von neu zugelassenen LKW mit Spiegeln für die lückenlose Rundumsicht vorgeschrieben.

WBL beschafft nur noch große Nutzfahrzeuge mit Abbiegeassistent

Ab 1. Juli 2024 müssen LKW-Neuanschaffungen verpflichtend mit einem Abbiegeassistenten mit blinkenden Seitenmarkierungsleuchten ausgestattet werden. Für neue Fahrzeugtypen gilt diese Pflicht sogar bereits ab Mitte 2022. Dem kommt der WBL bereits seit 2019 nach und beschafft nur noch große Nutzfahrzeuge mit Abbiegeassistent. Darüber hinaus hat der WBL bereits zehn seiner Bestandsfahrzeuge mit dieser Zusatzausstattung nachgerüstet.

Die eingesetzten Abbiegeassistenten in den Fahrzeugen des WBL können viel mehr als zusätzliche Spiegel: Sie sind kamerabasiert und warnen sowohl optisch als auch akustisch sobald Radfahrer oder Fußgänger sich im gefährlichen „toten Winkel“ des Fahrzeugs befinden. Je nach System sieht der Lkw-Fahrer den seitlichen Bereich seines Fahrzeuges sogar dank einer Kamera auf einem Bildschirm und kann dann entsprechend reagieren.

Die Kosten für die Umrüstung: rund 3.500 Euro pro Fahrzeug

Die Kosten für die Umrüstung belaufen sich auf rund 3.500 Euro pro Fahrzeug. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt die Maßnahme mit 1.500 Euro für jedes nachträglich aufgerüstete Fahrzeug aus dem Förderprogramm „Abbiegeassistenzsysteme“. Der WBL prüft derzeit, weitere 20 Nutzfahrzeuge entsprechend nachzurüsten. „Mit den dann nachgerüsteten Fahrzeugen sind fast alle großen Nutzfahrzeuge des WBL mit Abbiegeassistenten ausgerüstet. Das ist definitiv eine sehr wichtige und profitable Investition in die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer“, freut sich Alexander Thewalt, Dezernent Bau, Umwelt und Verkehr, Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL).

 

(Quelle: Stadt Ludwigshafen)