„Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Wir haben hier in Hessen stabile Grundwasservorkommen und können die Versorgung der Bevölkerung aus diesen sicherstellen. Trotzdem müssen wir sorgsam mit diesem kostbaren Gut umgehen. Trockene Sommer mit wenig Regen werden wir immer mehr erleben. Der Klimawandel stellt uns vor die große Herausforderung, die Rahmenbedingungen für die Sicherstellung der Wasserversorgung in den nächsten Jahrzehnten klimafest zu gestalten“, sagte die hessische Umweltministerin Priska Hinz heute (8. Juli 2019) in Wiesbaden.
Im Sommer findet keine Grundwasserneubildung statt und der Wasserbedarf muss aus den vorhandenen Grundwasserressourcen gedeckt werden. Die Grundwasserstände liegen gegenwärtig unter dem Niveau von Anfang Juli 2018. Durch die sommerlichen Temperaturen ist der Wasserverbrauch deutlich gestiegen. Gerade bei zurückgehenden Quellschüttungen oder Inselwasserversorgungen und gleichzeitig hoher Trinkwassernachfrage kann es zu Problemen in der Trinkwasserversorgung kommen. Beispielsweise in Kelkheim im Taunus hat die Gemeinde bereits eine Warnung an die Bürger ausgesprochen.
Ministerin Hinz ruft zu sorgsamen Umgang mit Wasser auf
„Jede und jeder einzelne sollte prüfen, wann und für welche Zwecke er das hochwertige Lebensmittel Trinkwasser verwendet und ob nicht auch die Möglichkeit besteht, andere Wasserquellen, zum Beispiel Regen- oder Betriebswasser, zu nutzen. Ich rufe alle Bürgerinnen und Bürger zu einem sparsamen Umgang mit unserem Trinkwasser auf“, ergänzte Hinz.
Im Hessischen Ried wird für die landwirtschaftliche Beregnung Rheinwasser aufbereitet
In Hessen hat die öffentliche Wasserversorgung Vorrang vor allen anderen Nutzungen des Grundwassers, wie beispielsweise der Bewässerung in der Landwirtschaft. Die Entnahme von Grundwasser wird der Landwirtschaft oder der Industrie nur dann genehmigt, wenn bereits genutztes Wasser, Oberflächen- oder Niederschlagswasser nicht eingesetzt werden kann. Im Hessischen Ried beispielsweise wird für die landwirtschaftliche Beregnung Rheinwasser aufbereitet. Damit werden die Grundwasserressourcen im Hessischen Ried geschont.
Bürger sollten im anhaltend heißen und trockenen Sommer auf das Gießen des Gartens mit Trinkwasser verzichten, stattdessen kann in einer Regenzisterne Wasser gesammelt werden. Weitergehende Lösungen für den eigenen Haushalt sind eine moderne Regenwassernutzungsanlage für die Toilettenspülung oder das Wäschewaschen bis hin zu speziellen Aufbereitungstechniken für die Grauwassernutzung. Auch der Einsatz wassersparender Armaturen und Geräte trägt dazu bei, das Grundwasser zu schonen.
Mit dem Leitbild für ein Integriertes Wasserressourcenmanagement hat das Hessische Umweltministerium Weichen gestellt für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser. „Mit dem Leitbild wollen wir Maßnahmen in den Kommunen zum Wassersparen und zum Ersatz von Trinkwasser mit Betriebswasser anstoßen und damit die langfristige Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen. Der Schutz unseres Wassers hat oberste Priorität“, ergänzte Hinz.