„Mit der ‚Aktion Blau Plus‘ fördern wir seit 2011 überall in Rheinland-Pfalz Renaturierungsprojekte. Damit werden Fehler der Vergangenheit behoben, um wieder natürlich Lebensraum für Wasserpflanzen und -tiere zu schaffen. Zugleich wird es immer wichtiger, im Falle von Extremwetterlagen ausreichend Hochwasservorsorge zu treffen. Renaturierungen leisten hier einen wichtigen Beitrag“, sagte der rheinland-pfälzische Staatssekretär Thomas Griese heute (8. April 2019) in Neustadt an der Weinstraße. Dort weihte er gemeinsam mit Oberbürgermeister Marc Weigel sowie dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd , Prof. Hannes Kopf, den „Grünzug Böbig“ ein. Bei der Maßnahme handelt es sich um die Renaturierung des Speyerbachs zwischen Winzinger Straße und Landwehrstraße und die Fortsetzung des bestehenden innerstädtischen Grünzuges nach Osten.

Blaues Klassenzimmer und eine Informationsplattform

Der „Grünzug Böbig“ wurde aus Mitteln der „Aktion Blau Plus“ mit insgesamt 1,05 Millionen Euro vom Umweltministerium gefördert. Neben der umfangreichen Renaturierungsmaßnahme am Speyerbach und der Verbesserung der Gewässerstruktur, wurde auch ein blaues Klassenzimmer angelegt. Mit einem Fuß- und Radweg wurde zudem der Speyerbach in der Oststadt an die Innenstadt angebunden. „Damit schaffen wir auch für die Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert und mehr Lebensqualität“, sagte Griese. „Das Vorhaben führt den westlich angrenzenden, gewässerbegleitenden innerstädtischen Grünzug unter Berücksichtigung geplanter Entwicklungen angrenzender Flächen zwischen Winzinger Straße und Landwehrstraße fort“, so der Staatssekretär weiter.

Im mittleren Abschnitt wurde eine Informationsplattform mit Blick auf die Winzinger Scheide errichtet. Hier werden Besucher über die historische und wasserwirtschaftliche Bedeutung der Winzinger Scheide und die Wiederansiedlung des Lachses im Speyerbach informiert. Die Wegetrasse verläuft größtenteils am Südufer. Zwischen Winziger Scheide und der Realschule Plus wird der Verlauf des Radwegs für etwa 130 Meter nördlich des Speyerbachs, in den Bereich des Schulhofs des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums geführt. Der Verlust von Schulhoffläche wird im östlichen Maßnahmenbereich ausgeglichen, in dem durch die Verschwenkung des Speyerbachs nach Süden und der Verfüllung des alten Grabenverlaufs mehr Raum geschaffen wird und ein „Blaues Klassenzimmer“ zur gezielten Umweltbildung in die Planungen integriert wurde.