Mit Unterstützung der B.A.U.M. Consult GmbH und der Kommunalberatung Eigler & Partner entwickelt die Stadt Bad Dürkheim derzeit ein Klimaschutzkonzept, das Möglichkeiten aufzeigt, wie man vor Ort dem Klimawandel etwas entgegensetzen und einen Beitrag zur Lösung des globalen Problems beisteuern kann.
Bei der 1. Klima-Werkstatt vor wenigen Tagen begrüßte Bürgermeister Christoph Glogger etwa 90 interessierte Bürger in der Brunnenhalle. „Ich finde es ganz toll, dass auch viele junge Leute gekommen sind“, freute sich der Bürgermeister und lobte zugleich, dass sich einige von ihnen in der Woche zuvor an der ersten Dürkheimer „Fridays For Future-Demonstration“ beteiligt hatten. „Ich glaube, dass wir ganz viele Anregungen und Ideen bekommen, was wir tun oder verändern können, aber wir werden uns sicherlich ein bisschen anstrengen müssen“, zeigte sich Glogger überzeugt. Er sei sehr gespannt, was noch in diesem Jahr auf die Beine gestellt werden könne.
Projekt „Klimaschutzkonzept“
Präsentiert wurde das Projekt „Klimaschutzkonzept“ von Ludwig Karg, dem Geschäftsführer der B.A.U.M. Consult GmbH. Er konfrontierte die Zuhörer zunächst mit Fakten zum Energieverbrauch. Die Stadt habe Handlungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen. Bei den eigenen Liegenschaften beispielsweise könnten energetische Optimierungen vorgenommen werden. Die Einrichtung eines attraktiven öffentlichen Nahverkehrs oder die optimale Gestaltung von Siedlungen nannte er als weitere Beispiele im Bereich des städtischen Wirkungskreises. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit politischer Einflussnahme und die Übernahme der Rolle des Aktivators, Motivators oder Unterstützers.
Matthias Putzke (ebenfalls B.A.U.M. Consult) erläuterte die Bestandteile eines geförderten Klimaschutzkonzeptes, dem zunächst einmal eine Bestandsanalyse zugrunde liege. Die Bestandsanalyse für Bad Dürkheim habe gezeigt, dass die Stadt bei der Erzeugung von Treibhausgasen, aber auch bei der Erzeugung erneuerbaren Stroms und erneuerbarer Wärmeenergien unter dem Bundesdurchschnitt rangiere. Beim Energieverbrauch privater Haushalte liege Bad Dürkheim über dem Bundesdurchschnitt, wohingegen der Energieverbrauch von Wirtschaft und Personenverkehr wieder unterdurchschnittlich sei.
Wie es in der Zukunft aussehen könne, liefere eine Potenzialanalyse mit verschiedenen Szenarien. Dabei müsse man unterscheiden zwischen dem tatsächlich erschließbaren, dem wirtschaftlichen, dem technischen und dem theoretischen Potenzial. Nur erschließbare Potenziale könnten erreichbare Ziele werden.
Schließlich benötige man ein Leitbild und festgelegte Ziele, um zu definieren, wie die Zukunft aussehen solle. Leitprojekte seien Bestandteil des Maßnahmenkataloges, der auch erste Handlungsschritte festlege. Außerdem gehörten zum Klimaschutzkonzept eine Verstetigungsstrategie und Umsetzungsstrukturen sowie ein Controlling- und ein Kommunikationskonzept, erläuterte Putzke.
20 – 25 Leitprojekte sollen definiert werden
In der 1. Klima-Werkstatt wolle man Wünsche und Ideen sammeln, aus denen im Verlauf des Prozesses 20 – 25 Leitprojekte definiert würden. Diese Leitprojekte sollten in den kommenden 3 – 5 Jahren begonnen und weitgehend umgesetzt werden. Aufgeteilt auf 5 Arbeitsgruppen wurden die Anwesenden gebeten zu skizzieren, wie Bad Dürkheim ihrer Meinung nach im Jahr 2030 aussehen werde. Dabei wurden in Bild- oder Stichwortform teils erstaunliche Ideen gesammelt. Im nächsten Schritt ließ man die Anwesenden Wege zur Realisierung der Ideen aufzeigen.
Die 2. Klima-Werkstatt
Wer am Klimaschutzkonzept mitarbeiten möchte, kann sich den nächsten Termin vormerken:
In der 2. Klima-Werkstatt am Montag, 25. März 2019 (ab 18.30 Uhr), geht es um die Leitprojekte.