„Vorgarten: Grün statt grau“ ist der diesjährige Themenschwerpunkt des Umweltpreises der Stadt Mannheim. Der kommunale Wettbewerb zeichnet jährlich Projekte mit Vorbildcharakter in den Bereichen Umwelt-, Klima- und Naturschutz aus. Am 26. Oktober 2018 gab Bürgermeisterin Felicitas Kubala mit der Klimaschutzagentur Mannheim die Preisträger bekannt.
Deutschlandweit wird täglich eine Fläche von etwa 100 Fußballfeldern bebaut, gepflastert, versiegelt. Auch in Mannheimer Vorgärten lässt sich dieser Trend beobachten. Um ein Zeichen gegen die Verkiesung zu setzen, wurde der Umweltpreis der Stadt Mannheim in diesem Jahr unter dem Motto „Vorgarten: Grün statt grau“ ausgelobt.
„Das städtische Grün in Mannheims Vorgärten bietet für Menschen, Tiere und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum. Abwechslungsreich, lebendig, grün und erfrischend – naturnahe Vorgärten bilden in ihrer Vielfalt und Vielzahl ein wertvolles ökologisches Netz und eine Aufwertung des öffentlichen Raums“, betonte Bürgermeisterin Felicitas Kubala. Zudem haben grüne Vorgärten eine große Bedeutung für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels: „Die heißen Sommermonate haben uns erneut gezeigt, welche wichtige Rolle grüne Orte für das Stadtklima spielen. Mehr Grün sorgt für lokale Abkühlung und lässt Regenwasser besser versickern“, ergänzte Marianne Crevon, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur.
53 Bewerbungen sind 2018 eingegangen
Das Thema stieß auf große Resonanz bei der Mannheimer Bevölkerung: 53 Bewerbungen sind 2018 eingegangen. Davon wurden 27 Projekte in den Kategorien „Unternehmen“, „Bildungseinrichtungen“, „Initiativen“ und „Private Vorgärten“ ausgezeichnet. Von verwilderten Vorgärten bis liebevoll angelegte Schulgärten über bunte Blumenkästen und Gemüse-Hochbeete. Die eingereichten Projekte zeigten die zahlreichen Möglichkeiten, einen Vorgarten naturnah zu gestalten: heimische Pflanzen und Materialien, Lebensraum für Tiere, Nutzgarten, Begrünung am Gebäude, Regenwassernutzung und vieles mehr.
Ein Sonderpreis, gestiftet vom Verband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (VGL-BW), ging an die Grüne Schule des Stadtparks Mannheim für das experimentelle Umweltbildungsprojekt zur Aufklärung über die temperatursenkende Wirkung von grünen Vorgärten. „An der Gestaltung des Vorgartens kann man auch das Verhältnis des Menschen zur Natur ablesen. Schließlich zeigt ein begrünter, lebendiger Vorgarten eine besondere Wertschätzung für unsere Umwelt“, so Jochen Seitz, Regionalvorsitzender des VGL-BW.
Vortrag vom Gartenexperten
Volker Kugel, Direktor des Blühenden Barock Ludwigsburg und SWR-Gartenexperte, zeigte in seinem Vortrag viele Möglichkeiten auf, wie wir alle etwas ganz Konkretes tun können, um der Insektenwelt im eigenen Garten oder auf Balkon und Terrasse zu helfen. Er erklärte: „In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sowohl die Artenvielfalt, als auch die Gesamtzahl der Bienen, Wildbienen und Insekten stark abgenommen. Das ist inzwischen vielfach bewiesen und leider nicht zu diskutieren. Schuld an dieser Entwicklung sind ganz sicher in erster Linie nicht die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner, aber genau die können im kleinen Rahmen gemeinsam sehr viel für die Insekten tun.“
Alle Teilnehmer erhielten zum Motto des Wettbewerbs passende Sachpreise. Die Projekte der Hauptpreisträger wurden mit Preisgeldern für die Umsetzung weiterer Begrünungsprojekte prämiert.