Die rheinland-pfälzische Ernährungsministerin Ulrike Höfken hat am 7. März 2018 Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände sowie der Landkreise und kreisfreien Städte zu einem Fachgespräch unter dem Motto „Essen in Kita und Schule erfolgreich umsetzen – Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ nach Mainz geladen. „Ich setze mich für gutes und bedarfsgerechtes Essen für jedes Kind in Rheinland-Pfalz ein“, erklärte die Ministerin. Der Bedarf an Ganztagsbetreuungsplätzen steige im Land und damit auch die Erwartung an eine gesunde und ausgewogene Ganztagsversorgung in Kitas und Schulen.

Etwa jedes 10. Kind in Rheinland-Pfalz ist bereits mit fünf bzw. sechs Jahren übergewichtig oder adipös

„Mit unserer Ernährungsinitiative ‚Rheinland-Pfalz isst besser‘ und dem Ausbau der darin enthaltenen Informations- und Beratungsangebote, wie etwa den Speiseplan-Check oder den Kita-Coaching-Prozess, wollen wir die Qualität der Kita- und Schulverpflegung in Rheinland-Pfalz an die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung weiter heranführen“, führte Höfken an. So steht z.B. die Frage im Mittelpunkt, wie Prozesse bei der Ausschreibung der Kita- und Schulverpflegung für alle Beteiligten bestmöglich und praxistauglich gestaltet werden können. „Wir müssen mit Trägern, Caterern sowie Kitas und Schulen gemeinsame Lösungsmöglichkeiten finden, um unseren Kindern eine schmackhafte und gesundheitsfördernde Mittagsverpflegung anzubieten“, sagte Höfken. Denn es bestehe Handlungsbedarf: „Die Zahl adipöser Kinder hat sich weltweit zwischen 1975 und 2016 verzehnfacht. Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung in Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 2014/15 zeigen: Etwa jedes zehnte Kind in Rheinland-Pfalz ist bereits mit fünf bzw. sechs Jahren übergewichtig oder adipös. Forschungsergebnisse zeigen, dass etwa Diabetes Typ 2 bei Patienten mit Adipositas schon in jungen Jahren manifestiert wird“, so die Ministerin. „Mit der Ernährungsinitiative ‚Rheinland-Pfalz isst besser‘ steuern wir präventiv gegen Übergewicht, Fehlernährung sowie Erkrankungen an und legen bereits im Kindesalter den Grundstein für eine gesunde und ausgewogene Ernährung“, so Höfken weiter.

Die landesweite Studie „Qualität der Kita- und Schulverpflegung“ belegt, dass Rheinland-Pfalz sich bei der Kita- und Schulverpflegung auf einem guten Weg befindet. 92 Prozent der Kita-Eltern sind mit dem Essensangebot zufrieden. Und die Gesamt-Bewertung des Mittagessens an Grundschulen fällt mit der Note 2,1 besser aus als im Bundesdurchschnitt (2,5). „Gut ist bei der Kita- und Schulverpflegung jedoch nicht gut genug. Denn die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Kita- und Schulverpflegung werden noch nicht flächendeckend in Rheinland-Pfalz umgesetzt. So war zum Beispiel auch die Beteiligung an der landesweiten Studie zur ‚Qualität der Kita- und Schulverpflegung‘ in Rheinland-Pfalz gering: Nur rund 13 Prozent der Kitaträger, etwa 30 Prozent der Schulträger sowie ca. 15 Prozent der angeschriebenen Caterer haben daran teilgenommen. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Angebote kontinuierlich ausbauen und mit Fachveranstaltungen wie dieser alle Akteure an einen Tisch bringen“, sagte die Ministerin.

Praxisorientiertes Schwerpunktseminar zum Thema Ausschreibung von Verpflegungsleistungen in Kitas und Schulen

Am 15. März 2018 findet ein praxisorientiertes Schwerpunktseminar zum Thema Ausschreibung von Verpflegungsleistungen in Kitas und Schulen in Oppenheim statt. Ebenfalls werden Webseminare zum Vergaberecht für Verpflegungsverantwortliche im Mai 2018 angeboten.

Weitere Informationen:
www.kitaverpflegung.rlp.de oder
www.schulverpflegung.rlp.de