Am 22. Januar 2018 hat sich der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Trippstadt über das LIFE-Luchs-Projekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz informiert. Der rheinland-pfälzische Staatssekretär Thomas Griese freute sich, Minister Hauk in der Pfalz begrüßen zu können und erklärte: „Mittlerweile durchstreifen acht Luchse den Pfälzerwald. Das ist ein Gewinn für die Artenvielfalt in unserem Land und ein zentraler Beitrag zum Schutz der bedrohten Tierart, die in Europa nur noch in wenigen Gebieten vorkommt.“
„Die erfolgreiche Wiederansiedelung des Luchses in Rheinland-Pfalz ist ein lobenswertes Projekt. Auch in Baden-Württemberg haben wir immer wieder einzelne, allerdings nur männliche Luchse, die durch unsere Wälder streifen. Das bemerkenswerte Tier passt in unsere Kulturlandschaft. Der heutige Besuch soll einen Überblick über die Maßnahmen zum Miteinander von Luchs und anderen Arten geben, mögliche Herausforderungen aufzeigen und eventuell Impulse für Baden-Württemberg geben“, sagte Minister Hauk (MdL).
Bisher wurden neun Luchse im Pfälzerwald freigelassen
Der nachhaltig bewirtschaftete und weitläufige Pfälzerwald biete den Pinselohren – die einst hier lebten, jedoch ausgerottet wurden – einen idealen Lebensraum, führte Griese an. „Der Aufbau der Luchspopulation läuft bisher sehr erfolgreich, befindet sich jedoch noch in einem frühen Stadium. Nach der Freilassung von insgesamt 20 Tieren sollen sich die Pinselohren im Pfälzerwald natürlich verbreiten und ein Leben in freier Wildbahn erschließen“, erläuterte der Staatssekretär. Bisher wurden neun Luchse aus der Schweiz und der Slowakei im Pfälzerwald freigelassen. Ein Kuder ist in die Vogesen weitergezogen und hat dort ein Revier etabliert. Im Sommer vergangenen Jahres kamen die ersten Jungtiere, Filou und Palu, zur Welt.
„Der Erfolg des Projekts: Die große Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger im Land. Über viele Jahre haben der Landesjagdverband, Landwirtschaftsorganisationen, Naturschutzverbände und Kommunen die Wiederansiedlung der Luchse in einer gemeinsamen Aktion geplant und vorbereitet. Zusammen haben wir einen Managementplan zum Umgang mit Luchsen erstellt, ein Luchs-Parlament mit Akteuren aus Deutschland und Frankreich etabliert sowie begleitende Informations- und Umweltbildungsmaßnahmen ins Leben gerufen“, so Griese weiter.
Wiederansiedlung der Luchse wird von der EU gefördert und läuft über sechs Jahre
Die Wiederansiedlung der Luchse wird von der EU gefördert und läuft über sechs Jahre. Das Umweltministerium beteiligt sich an dem Projekt mit 400.000 Euro. Unter anderem unterstützen auch WWF-Deutschland, Hit-Stiftung, NABU und BUND das Projekt. Als Partner beteiligen sich an der Umsetzung der französische Verwaltungsteil des Biosphärenreservates Pfälzerwald-Nordvogesen sowie Landesforsten Rheinland-Pfalz.